Zwei persönliche Bestleistungen,Vereinsrekord

ein Fehlstart und dennoch viel Enttäuschung

So könnte die Zusammenfassung von den Süddeutschen Meisterschaften für Henri Massing klingen. Damit käme aber die Tragik des Wettkampftages nicht richtig zur Geltung. Denn knapper hätte es nicht sein können.

 

 

Dass Henri Massing zu den größten Talenten in Württemberg gehört, hat er bereits in der Hallensaison eindrucksvoll unter Beweis gestellt! Und in der Leichtathletik entscheiden oftmals 1/100 sec, cm oder weniger Versuche über die Medaillen.

 

 

Dass dieses Schicksal Henri bei den süddeutschen Meisterschaften der u16 im bayrischen Aichach ereilen wird war so nicht erwartet worden. Da er zu den schnellsten Hürdensprintern im Land gehört ging er hier mit den größten Ambitionen in den Wettkampf. Dieser war dann aber nach wenigen Metern vorbei. Henri kam gut aus dem Block, leider etwas zu gut - Fehlstart und Wettkampfende. Eine nicht ganz unumstrittene Entscheidung. Später wurden die Läufer bei einem Fehlstart nur verwarnt. Bitter, mit seiner Meldeleistung hätte er Finale durchaus Chancen gehabt.

 

 

Da der Zeitplan aber für drei Disziplinen zu knapp kalkuliert war, entschied sich das Trainerteam vorab nur über die Hürden und im Hochsprung zu starten und auf den Weitsprung zu verzichten. Doch nach seiner Disqualifikation wurde die Situation neu bewertet.

Heimtrainer Johannes Lohrer befand sich im Urlaub, Steffen Hertel (Landestrainer Sprung nicht im Stadion - also kurzerhand Telefonkonferenz des betreuenden Trainers, dem Athleten, dem Trainer im Urlaub und dem Trainer in Stuttgart- statt Hürde also Weitsprung. Ok. Spikes dabei? Natürlich nicht - also Fahrdienst organisiert, der Weitsprungspikes nach Aichach bei Augsburg bringt. Wer glaubt das sei schon der dramatische Teil des Berichts, der täuscht. Während der Bruder also die Schuhe bringt, springt Henri im Hochsprung von Bestleistung zur Bestleistung. Seinen vorübergehenden persönlichen Rekord von 1,72 m springt er im zweiten Versuch - noch ist die Freude groß, auch die 1,76 gelingen ihm in zweitem Versuch - doch die 1,80 m sind an diesem Tag zu hoch sein. Persönlicher Rekord, Einstellung des MTV Vereinsrekord (Christian Zubac aus dem Jahr 1988) aber leider ein Fehlversuch mehr als der drittplatzierte - Rang vier. Höhengleich mit Bronze. So knapp.

 

Nur eine Stunde später, Weitsprung. Als 9. der Meldeliste angereist kommt er gleich gut in den Wettkampf - setzt die Mitstreiter mit 6,04 m unter Druck und liegt bis zum letzten Durchgang auf Medaillenkurs, und wird noch abgefangen. In der knappesten Entscheidung die nur möglich ist. Der Vizemeister springt 6,05, Henri wie der dritte 6,04. Dieser hat aber den besseren zweiten Versuch - wieder vierter. Erneut Bestleistung.

 

„Zwei vierte Plätze bei süddeutschen Meisterschaften sind super, aber deren Entstehung unfassbar bitter für den Athleten! Bestleistungen, Vereinsrekord, super Form - aber mit leeren Händen da zu stehen, tut mir sehr leid für ihn“ analysiert Lohrer das Abschneiden seines Schützlings.

 

Von Seiten der Trainer und Abteilung gibt es nur Zuspruch und Lob für sein Auftreten. So kurzfristig sich auf eine neue Situation einzulassen und den Weitsprung zu absolvieren ist aller Ehren wert.

 

Wir gratulieren Henri zu seinen super Ergebnissen und wünschen ihm das Beste für die kommenden Wettkämpfe .

 

Autor: Johannes Lohrer