Zu wenig - ein bisschen zu viel davon

von Tom Bloch

Da versaut das erfahrenere Team der TG Bad Soden die Zweitliga-Heimpremiere und schnappt sich alle drei Sätze und die Punkte, und verpasst dem jungen Team vom BSP MTV Stuttgart die dritte Niederlage in Folge (0:3/22:25, 22:25, 18:25) – und der Stuttgarter Trainer ist … zufrieden.

 

Klar, dass bei einigen Spielerinnen auch die eine oder andere Träne zu trocknen war. Schließlich hatten sie es sich anders vorgestellt bei ihrem ersten Auftritt vor heimischen Publikum seit Jahren.

 

Doch der Trainer verteilte Lob.

„Wir haben sehr gut gespielt, teilweise sogar toll gespielt“, sagte Trainer Sebastian Schmitz. „Bis auf ein Element, nämlich Aufschlag. Und das nehm ich auf meine Kappe, das haben wir zu wenig trainiert.“

 

Seine jungen Talente sind wahrlich nicht überrannt worden. Im Gegenteil. In jedem Satz hatten sie Möglichkeiten, zu gewinnen. Selbst im zweiten Durchgang, als sie schnell mit 3:7 zurücklagen und Coach Schmitz einen Punkt vor der automatisch kommenden technischen Auszeit trotzdem zu einer Gesprächsrunde bat. Dann arbeitete sich sein Team wieder zurück in die Partie und war in der Crunchtime des Satzes wieder da (18:22). Zudem bekam Zoe Welz, die routinierteste Stuttgarter Spielerin, ein Sonderlob. Obwohl sie ein wenig angeschlagen war und kaum Einsatzzeit hatte, gab sie von der Bank aus alles und versuchte ihrem Team zu helfen, wo es ging.

 

Aber in allen drei Sätzen dasselbe Bild:

„Wir haben unsere Chancen nicht so gut zu Ende gespielt, wie wir es könnten“, sagte Schmitz. „Was uns da so ein bisschen fehlt, ist der Gedanke, weiter zu machen, immer weiter. Wir lassen zu schnell die Köpfe hängen.“

 

Lösungen finden, und nicht nur Probleme zu sehen, das würde seinen Team manchmal fehlen.

 

„Wir haben gut angegriffen, wir waren super diszipliniert im Block und in der Verteidigung. Die Niederlage ist ok so. Die sind jung und sie lernen noch.“ Und seinen Spielerinnen gab er in der Schlussbesprechung noch einen kleinen Rat mit fürs Wochenende: „Schaut Euch mal ein wenig Spiele der 1. Liga in Italien an. Bei den Profis geht auch viel in die Hose zwischendurch.“

 

 

Autor: Tom Bloch