Sieg gegen Alemannia Aachen

Erleichterung nach fünf Niederlagen

Die Umarmungsrunde war lang. Stuttgarts Trainer Jan Lindenmair wollte nach dem 3:1-Erfolg (28:26, 25:17, 19:25, 25:21) über Alemannia Aachen am liebsten jeden einzeln herzen: Erst den Scout, dann Physiotherapeut, Teamarzt, Manager und natürlich die Spielerinnen, dann nach einem Sprint über das Spielfeld, seine Eltern und zu guter Letzt seine Freundin. Die Anspannung hatte sich nach fünf Niederlagen in Serie mit diesem wichtigen Sieg über einen direkten Konkurrenten um den Einzug in die Play-offs schlagartig gelöst – auch wenn es ein hartes Stück Arbeit war.

 

Die Psyche der Stuttgarterinnen war angeschlagen. Zum einen musste der noch amtierende Pokalsieger das Ausscheiden im Halbfinale gegen Vilbisburg verkraften. Dann waren da die klaren Niederlagen gegen Münster und Dresden sowie der Tiebreak-Misserfolg beim Köpenicker SC. Die vielen Verletzungen und Ausfälle waren nur schwer zu kompensieren. Man blickte in ratlose Gesichter. Das Team sah kein Land – dann kam Finnland. Vergangene Woche, beim CEV-Pokalhinspiel im hohen Norden, als die Rumpftruppe von Smart Allianz mit einer angeschlagenen Hauptangreiferin Kim Renkema nichts mehr zu verlieren hatte, da gelang es, den finnischen Gastgeber LP Salo an den Rand einer Niederlage zu bringen. Ausgerechnet den Rekordmeister, der zu Hause seit 102 Spielen ungeschlagen ist. Dabei hat die Mannschaft um die temperamentvolle Evelyn Delogú gespürt, dass die vielen Gespräche, die Diskussionen, auch die internen Auseinandersetzungen etwas bewirkt haben.

 

„Ich weiß nicht, ob das heute schon die Wende war, es war aber ein großer Schritt in die richtige Richtung“, meinte Trainer Jan Lindenmair. Vor allem konnte er feststellen, dass sich seine Spielerinnen in engen Situation nicht wie zuletzt aufgeben, sondern sich wieder zurück ins Spiel kämpfen. Außerdem könnten die zuletzt verletzten Vendula Adlerova und Tatjana Zautys am morgigen Dienstagabend beim Rückspiel gegen LP Salo (20 Uhr, Scharrena) wieder mit dabei sein. Es wird spannend.

 

Karten gibt's wie immer im Vorverkauf und an der Abendkasse.