Die Voraussetzungen zur „Mission Titelverteidigung“ standen im diesjährigen Finale der Deutschen Turnliga schlechter denn je. Entsprechend groß war die Anspannung der Stuttgarter Turnerinnen am Samstag, den 02.12.23 in Neu-Ulm.
Das Verletzungspech verfolge die Mädels über die ganze Bundesliga-Saison. Mit dem Riss der Achillessehne von Elisabeth Seitz kurz vor den Weltmeisterschaften und einer Operation am Fuß von Helen Kevric wurde der Kader zum finalen Wettkampf hin immer dünner. Michaela Mühlhofer und Emelie Petz konnten ebenfalls verletzungsbedingt nicht am Wettkampfgeschehen teilnehmen, somit lag die Verantwortung bei den Jungstars, den Pokal wieder mit nach Stuttgart zu bringen.
Verstärkt wurde das Turn-Team von den beiden britischen Turnerinnen Poppy-Grace Stickler und Ruby Grace Evans. Letztere feierte, wie unsere Meolie Jauch, dieses Jahr ihren Einstand in der Nationalmannschaft der Aktiven bei den Weltmeisterschaften in Antwerpen.
Der Start in den Wettkampf am Sprungtisch verlief solide und ohne große Fehler. Mit 4 zu 1 Scorepoints konnten den Stuttgarterinnen das Gerät für sich entscheiden.
Am Stufenbarren zeigten sowohl die Britin Poppy-Grace Stickler als auch Lara-Marie Hinsberger, leichte Unsicherheiten und stürzten vom Gerät. Aufgrund der besseren Ausführung und des deutlich höheren Ausgangswertes konnte Lara dennoch das Duell mit 4 Scorepoints für sich gwinnen. Marlene Gotthardt turnte eine sehr schöne Stufenbarrenübung und sicherte sich mit dieser, gegen Emma Malewski (amtierende Europameisterin am Schwebebalken), ebenfalls 4 Scorepoints. Als letzte Turnerin ging Meolie Jauch an ihr Lieblingsgerät, den Stufenbarren, an den Start. Viel nahm sie sich vor und es sollte ihr gelingen. Sie zeigte eine Übung gespickt mit Höchstschwierigkeiten und einer sehr sauberen Ausführung. Die Belohnung dafür, die Tageshöchswertung von 14,10 Punkten und weitere wichtige 5 Scorepoints für Stuttgart Mädels.
Sollte das schon ein Vorentscheid für den Titel der Deutschen Mannschaftsmeisterschaft sein?
Zur Halbzeitpause stand es 17 zu 1 für den MTV Stuttgart. Mit diesem respektablen Polster durften die Turnerinnen am Zittergerät, dem Schwebebalken, ihr Können unter Beweis stellen. Durchwachsene Übungen und einige Absteiger der beiden konkurrierenden Teams, führten zu einem Unentschieden an diesem Gerät.
Vor der letzten Disziplin, dem Boden, führte die Stuttgarter Riege mit 16 Scorepoints das Feld an. Das Team der TSV Tittmoning-Chemnitz hätte theoretisch noch in Führung gehen können und den seit 11 Jahren ungeschlagenen Meister in seine Schranken verweisen. Es wurde um jeden Punkt hart gekämpft, keiner schenkte dem anderen etwas. Die ersten beiden Duelle gingen klar, mit jeweils 4 Scorepoints, an den TSV. Das Polster der Stuttgarter schmolz und nur noch zwei Duelle standen aus. 8 Punkte galt es zu verteidigen. Lara-Marie Hinsberger legte vor und kam ohne große Probleme durch ihre Übung. Ihre Gegnerin Samira Raffin zeigte ebenfalls eine gute Übung mit dem Resultat unentschieden. Rein rechnerisch war dieses Ergebnis der Sieg für die Stuttgarter Turnerinnen, außer das letzte Duell würde der TSV mit über 6 Punkten Differenz im Endwert gewinnen, was 10 Scorepoints für das Team bedeuten würde. Stuttgart hatte allerdings noch den „Jocker“ namens Ruby im Ärmel. Mit einer eleganten und sicheren Choreografie erturnte sie 3 Scorepoints und sicherte dadurch den erneuten Meistertitel für die Turnerinnen des MTV Stuttgart.
Der MTV Stuttgart bedankt sich bei den Turnerinnen, beim gesamten Trainerteam, den Betreuern und der Physiotherapeutin, den Kampfrichtern sowie all unseren Gastturnerinnen recht herzlich.
Wir wünschen eine entspannte und erholsame Adventszeit und freuen uns auf die nächste Saison mit euch.