Es ist gestern in der Stuttgarter Scharrena schon rasant zugegangen, bevor das Spiel überhaupt begonnen hatte. Zunächst zeigten die Trampolinspringer des MTV Stuttgart eine tolle Show - und die Bundesliga-Volleyballerinnen von Smart Allianz Stuttgart setzten das vor 1100 Zuschauern nahtlos fort. Mit 3:0 (25:21, 25:22, 25:23) gewann das Team des Trainers Jan Lindenmair den Bundesligaauftakt gegen den Dresdner SC.
„Dass wir eine realistische Chance haben würden, wusste ich”, sagte Lindenmair, „aber einen so deutlichen Sieg habe ich nicht erwartet.” Im ersten Satz ließ sein Team die Gäste aus Dresden nicht einmal in Führung gehen. Immer wenn Dresden der Ausgleich gelang, sorgten ein clever gespielter Ball oder ein guter Angriff für den Fingerzeig in die richtige Richtung.
Zu Beginn des zweiten Satzes sah es zunächst nach einem langem Abend aus. Aber spätestens als Nadja Schaus den gegnerischen Block perfekt ausguckte und den Ball über die ausgestreckten Arme der Gegnerinnen spitzelte, war klar, dass auch der zweite Satz für Stuttgart gut ausgehen würde. Nun baute Stuttgart die Führung immer weiter aus und lag zwischenzeitlich sogar mit acht Punkten (20:12) vorn. Zum Ende des zweiten Satzes machten es die Schwäbinnen noch einmal spannend, aber Tatjana Zautys hämmerte den Ball zum 24:21 übers Netz. Wie schon im ersten Satz vergab das Stuttgarter Team den ersten Satzball, aber die Volleyballerinnen aus Dresden schlugen sich mit einem Aufschlagfehler selbst.
Der dritte Satz war fast vorbei, bevor er überhaupt angefangen hatte. Beim Stand von 6:1 nahm Dresdens Coach Alexander Waibl schon eine Auszeit - helfen sollte es nicht. Stuttgart baute seine Führung immer weiter aus - und um 21.42 Uhr standen die Zuschauer in der Scharrena. Was danach folgte, war nichts für schwache Nerven. Erst zwei Auszeiten und sieben Matchbälle später konnte sich Smart Allianz als Sieger feiern lassen, als Franziska Bremer der letzte Punkt gelang.
„Wenn jemand vorher so poltert und dann so klar verliert, tut das natürlich doppelt gut”, sagte ein gut gelaunter Jan Lindenmair - und spielte damit auf die Worte seines Dresdner Kollegen Alexander Waibl an, der im Vorfeld der Saisonauftaktpartie betonte, das bessere Team zu haben und von einem sicheren Sieg gesprochen hatte.
STOLTERFOHT
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