Medaillenregen für die MTV Leichtathleten

Nachwuchs weiß zu überzeugen

Mit sieben Medaillen, vier Titeln, acht persönlichen Bestleistungen, und 10 Platzierungen unter den Top-Ten des Landes kehrten die Nachwuchsathleten des MTV von den württembergischen U16 Jugendmeisterschaften aus Dagersheim zurück.

 

Besonders ragte am Wochenende wieder einmal Henri Nelson Massing hervor. Drei Goldmedaillen und eine Vizemeisterschaft sind seine Ausbeute. Am ersten Wettkampftag gelang ihm Im Weitsprung mit neuer persönlicher Bestleistung von 6,08 m der Sprung auf den Silberrang. Eine gute Serie mit vier Sprüngen über 6 Meter bescherten ihm Platz 2. Einzig Hannes Klecker vom SSV Ulm musste sich Henri Nelson geschlagen geben. Diesem gelang ein Supersprung mit 6.32 m. Noch in der Woche vor der Meisterschaft war nicht klar, welche Disziplinen er in Angriff nehmen wird. Nach Auswertung des Zeitplans und Abwägung der Vor- und Nachteile entschied man sich aber den Weitsprung zu absolvieren. Mit Gewinn der Vizemeisterschaft war dies die richtige Entscheidung.

 

Während des Weitsprungs fanden auch die Vorläufe über 100m der weiblichen U16 statt. Hier wussten Henriette Schuster und Diana van der Vlist zu überzeugen. Henriette konnte ihre persönliche Bestzeit um über 2/10 sec steigern (13,35 sec) und qualifizierte sich für den Endlauf. Leider hat das Dagersheimer-Waldstadion nur sechs Bahnen auf der Zielgeraden. Somit musste sie sich mit dem B-Endlauf begnügen. Mit ihr stürmte nach beherztem Finish Diana ins Finale. Sie blieb im Vorlauf nur knapp über ihrer Bestzeit – konnte aber als zweite im B-Finallauf ihre Bestzeit auf 13,41 sec steigern. Bitter: beide wären mit Ihren Zeiten im A Finale auf den Rängen vier und fünf gelandet. „Unter den Top-Ten des Landes zu sein, mit Bestzeiten – das ist super, auf den Punkt bei den Landesmeisterschaften die beste Leistung gezeigt – das freut uns sehr für die beiden.“ analysierten die beiden Trainer Johannes Lohrer und Kevin Wilhelm das Abschneiden ihrer Schützlinge.

 

Eine weitere tolle Platzierung konnte Fabian Rohde in der Altersklasse M14 erzielen. Ebenfalls persönlicher Rekord, 5.35m und den unglücklichen vierten Rang – das scheint dieses Jahr das Schicksal der MTV Athleten zu sein. Schon in den Vorwochen mussten sich MTV Athlet:innen trotz super Ergebnissen mit der „Holzmedaille“ zufrieden geben. Bis zum vorletzten Sprung lag er auf Medaillenkurs, ehe er mit 8cm übertroffen wurde. Die Enttäuschung war ihm bei der Siegerehrung etwas anzusehen – gelangen ihm im Training unter der Woche doch Sprünge die deutlich besser waren als bei der Meisterschaft. Umso glücklicher war Fabian am zweiten Wettkampftag. Bei den Mehrfachsprüngen konnte er die Bronzemedaille gewinnen. Diese Disziplin gibt es nur in der Altersklasse m14 und dient der Heranführung an den Dreisprung. Von Sprung zu Sprung gewann er Sicherheit und belohnte sich mit Rang drei.

 

Der zweite Wettkampftag war ein „Goldtag“. Als Jahresbester über 80m Hürden, Hochsprung und 300m Hürden angereist war Henri Nelson mit einer gewissen Favoritenrolle „belastet“ – aber wurde den Erwartungen gerecht – und wie! Am Vormittag konnte er sich über die kurze Hürdenstrecke für das Finale qualifizieren. Mit 11.47 sec kam er als Dritter ins Finale. Die fehlende Aggressivität und Fokussierung aus dem Vorlauf folgte dann im Endlauf. Ab der zweiten Hürde kontrollierte er das Feld und kam ohne Fehler über die sieben Hindernisse. Erneut persönlicher Rekord, Verbesserung des MTV Rekord und Gold in 11,19 sec. Große Freude und Erleichterung bei Trainer und Athlet, der während des Laufs frenetisch von Freunden und Familie angefeuert wurde. Und nicht mal eine halbe Stunde später folgte dann Gold im Hochsprung. Als Henri Nelson in den Wettkampf einstieg (1,68 m) war die Konkurrenz schon gar nicht mehr im Wettbewerb. Es folgte zwei weitere Sprünge über 1,71 m und 1,74 m. Vor zwei Wochen sprang er mit 1,84 m auf Rang vier in er deutschen Bestenliste – an diesem Wochenende gab es kleinere Anlaufschwierigkeiten. Ehe die Verunsicherung zu groß wurde, beendete Henri Nelson den Wettkampf.

 

„Es war vorab mit dem Landestrainer Steffen Hertel vereinbart worden, dass bei den Landesmeisterschaften Titel vor Höhe steht“

erläutert Heimtrainer Johannes Lohrer die Entscheidung des vorzeitigen Endes.

 

Kurz nach der Siegerehrung von Henri Nelson dann der Paukenschlag:

 

Völlig überraschend für das Trainerteam gewann Leo Pabel die Goldmedaille im Diskuswurf. Nach Rücksprache mit der Landestrainerin Wurf, Carolin Streipart, wurde Leo ohne Meldeleistung in die Liste aufgenommen. Erst letzte Woche, nach Meldeschluss, absolvierte er seinen ersten Diskuswettkampf. Die Weite von 31,38 m von den Regionalmeisterschaften brachten Ihn auf Rang drei in der Bestenliste. „Mit Rang drei haben er und das Trainerteam auch geliebäugelt. Dass Leo dann aber das ein Kilo schwere Wurfgerät auf 33,14 beförderte und sich damit die Goldmedaille sicherte kam einer kleinen Sensation gleich“. So zumindest die Reaktion der MTV Verantwortlichen. Carolin Streipart hatte mit einer solchen Leistung gerechnet.

„In den letzten Wochen hat sich Leo super entwickelt, daher kommt Platz 1 für mich weniger überraschend als vielleicht angenommen!“

 

Und weil es so gut lief, holte er sich gleich noch die Bronzemedaille im Kugelstoßen. Ebenfalls mit persönlicher Bestleistung wuchtete er die Kugel auf 10,21 m und Platz drei. Wenn man nun aber denkt, die Statur des Athleten kommt der Vorstellung eines Werfers nahe, der täuscht sich. Dass Leo schnell ist und auch die 100m laufen kann, stellte er unter mit 12,86 sec im Vorlauf unter Beweis. Persönlicher Rekord und nur knapp das Finale verpasst. Tolle Vielseitigkeit und noch sehr viel Potential, das macht Freude auf mehr in den kommenden Jahren.

 

Als letzte Disziplin stand der 300m Hürdenlauf an. Henri Nelson nahm die Favoritenrolle erneut an, lief in der Kurve auf Frieder Schmoll vom LAZ Ludwigsburg auf, setzte sich mit rund 3 Meter ab und sah 60m vor Ziel wie der überlegene Sieger aus. Die beiden Wettkampftage gingen aber nicht spurlos an ihm vorüber. Auf der Zielgerade wirkte er etwas erschöpft - Immer näher kam der Läufer aus Ludwigsburg und im Ziel warfen beide die Schultern vor – Sieger in 43,22 zu 43,32 Henri Nelson. Titel drei und trotz Erschöpfung nochmal große Freude – und Erleichterung, dass es noch gereicht hat.

Die beiden betreuenden Trainer fassten nach Wettkampf die Leistungen Ihrer Athleten wie folgt zusammen: „Überragend, das war viel viel mehr als wir vorab für möglich gehalten haben – klar, Henri war aufgrund seiner Jahresleistung besonders im Fokus, aber die Goldmedaille von Leo war mit eines der absoluten Highlights – alle Athlet:innen standen im Finale – eine Vielzahl von persönlichen Rekorden und super Platzierungen – das war das erfolgreichste Wochenende seit vielen Jahren für den MTV!“

 

Glcükcwunsch vom gesamten Team des MTV Stuttgart, Vorstand und Geschäftsleitung zu diesen herausragenden Leistungen.

 

Text: Johannes Lohrer