Kirschsaft gegen Muskelkater

Das Wundermittel aus dem Supermarkt

Es gibt Tage, da könnte man platzen vor Energie. Da läuft das Training wie geschmiert: die Gewichte werden erhöht, das Tempo auf dem Laufband gesteigert und wenn das immer noch nicht reicht, gibt es noch eine Extrarunde! Nach so einem Workout kann man zufrieden nach Hause gehen. Ob es morgen wohl genauso gut läuft? Vermutlich schon, was kann einen denn schon aufhalten! Doch am nächsten Morgen fällt jeder Schritt schwer, die Muskeln brennen, der Muskelkater macht sich breit. Im Bad sieht man in den Spiegel und muss sich eingestehen: Da habe ich es wohl gestern übertrieben! Bevor Sie jetzt auf teure Supplemente zurückgreifen, gehen Sie lieber zum Supermarkt um die Ecke:

 

Die Forschergruppe um Declan Conolly fanden heraus, dass Kirschsaft Muskelschmerzen nach dem Training entgegen wirkt. In einer kleinen Studie mit vierzehn Teilnehmern servierten Declan Connolly und sein Team von der Universität von Vermont den Teilnehmern zwei Tage vor und vier Tage nach einem Training zweimal täglich einen Drink. Die eine Hälfte erhielt eine Mixtur aus 340 ml mit Apfelsaft „gespritzten“ Kirschsaft, eine Kontrollgruppe trank einen Cocktail ohne Kirschanteil, der aber mit Farb- und Aromastoffen auf Kirsche getrimmt war.

 

Anschließend absolvierten die Freiwilligen ungewohnte Übungen wie Hanteltraining und Bergaufgehen. Vor und in den Tagen nach dem Training ermittelten die Forscher die Leistungsfähigkeit der Muskulatur, indem sie Beweglichkeit, Spannung und Kraft maßen. Zudem sollten die Teilnehmer möglicherweise auftretende Muskelschmerzen auf einer Skala von eins bis zehn bewerten.

 

Das Ergebnis: Vor allem die Muskelkraft profitierte von dem Kirschsaft: Während die Placebogruppe nach dem Training um 22 Prozent Kraft einbüßte, fiel sie unter den Kirschsaft-Trinkern nur um etwa vier Prozent ab. Dieser Effekt hielt noch 96 Stunden nach Ende des Trainings an.

 

Auch der Grad des Muskelkaters war unterschiedlich: Die Kirschsaftkonsumenten verspürten insgesamt weniger Schmerzen (2,4 Prozent auf der Schmerzskala), und diese erreichten zudem bereits nach 24 Stunden ihren Höhepunkt. Die Teilnehmer der Placebo-Gruppe hatten größere Schmerzen (3,2 Punkte auf der Schmerzskala) und berichteten, dass ihre Muskelschmerzen erst nach 48 Stunden zu schwinden begannen.

Reinen Sauerkirschsaft findet man zwar nur im Reformhaus, Nektar mit 50 bis 60 % Saftanteil bzw. Apfel-Kirsch-Säfte mit 30 % Kirschsaft gibt es aber in jedem Supermarkt.