Helen verteidigt Titel erfolgreich

Mehrkampf-Gold bei den EYOF

Die Stuttgarterin Helen Kevric hat am Mittwoch im slowenischen Maribor zum zweiten Mal hintereinander bei einem European Youth Olympic Festival (EYOF) die Goldmedaille im Mehrkampf gewonnen. Die Juniorinnen-Europameisterin legte bereits im ersten Durchgang am Morgen starke 53,90 Punkte vor. Die Konkurrenz konnte das nicht mehr toppen. Am nächsten kamen der 15-Jährigen noch die Italienerinnen Sarah Caputo (52,35) und Emma Fioravanti (50,40) sowie die Britin Ema Grace Kandalova, die zusammen mit Fiovaranti den dritten Platz belegte. Marlene Gotthardt (MTV Stuttgart/50,15) wurde Fünfte, Lisa Wötzel (TuS Chemnitz-Altendorf) landete mit 48,10 auf Rang 17.

 

In der Teamentscheidung sicherte sich das deutsche Trio mit 104,05 Punkten Silber hinter Italien (104,85) und vor Großbritannien (100,40). Schon 2022 war Deutschland beim EYOF Zweiter geworden.

 

"Nachdem es wegen der Corona-Pandemie zuletzt schon viele größere Wettkämpfe für den Jahrgang 2008 gab, konnten wir uns ausrechnen, was uns erwartet, und es war klar, dass wir um eine Medaille mitkämpfen würden", sagte Bundesnachwuchstrainerin Claudia Schunk. Die Turnerinnen hätten das "sehr, sehr gut" gemacht. Sie hatten am Boden angefangen, wo Wötzel, die erst nachträglich in die Mannschaft gerückt war, als allererster Starterin "eine wirklich tolle Übung" gelang; die anderen zogen nach. Am Sprung zeigte Kevric einen sehr guten Jurtschenko mit Doppelschraube (14,00). Am Stufenbarren kamen alle ordentlich durch, wobei Kevric eine Verbindung nicht gelang, die ihr noch ein Zehntel mehr im Ausgangswert (5,6) eingebracht hätte. Dass sie einen D-Abgang zeigt, was bei den Aktiven zwei Bonuszehntel wert gewesen wäre, bleibe beim Nachwuchs unberücksichtigt, so Schunk. Am Schwebebalken musste Wötzel beim Spreizsalto absteigen, "obwohl der im Training sehr stabil war". Auch Kevric wackelte ein wenig, doch das änderte nichts am starken Abschneiden.

 

Dann begann das lange Warten bis zum Abend. "Wobei wir keine Angst hatten, dass noch jemand mehr Punkte einturnen würde als Helen", sagte Schunk. Die Italienerinnen waren ebenso wie die Deutschen gleich am Anfang dran und übernahmen im Zwischenklassement der Teams die Führung.

 

Kevric löste schließlich die Maximalzahl von vier Finaltickets: Sie zog mit 13,675 am Sprung und mit 13,75 Punkten am Stufenbarren jeweils als Vorkampfbeste in die Entscheidungen ein, sorgte am Boden mit 13,10 für die zweithöchste und am Schwebebalken mit 13,05 Punkten für die dritthöchste Wertung. Hier war Gotthardt punktgleich, aufgrund der besseren E-Note steht sie im Vorkampfklassement aber einen Rang höher als ihre Clubkollegin. Am Boden zog sie im Kampf um den Finaleinzug dagegen den Kürzeren im Vergleich mit Wötzel; beide kamen auf 12,55 Punkte.

 

Am Donnerstag steht der seit 2022 existierende Mixed-Wettbewerb an, bei dem Kevric zusammen mit Mert Öztürk (VfL Zehlendorf) das deutsche Duo bilden wird.

 

Quelle: www.dtb.de