Helen Kevric wird im feierlichen Rahmen der Sportlerehrung der Stadt Stuttgart im Kursaal Bad Cannstatt zur Sportlerin des Jahres gekürt.
Wir gratulieren Helen ganz herzlich zu diesem tollen Titel, der zeigt wie erfolgreich und sichtbar Sie in ihrem Sport bereits in jungen Jahren ist.
Gratulation
Artikel: Dirk Preiß, STN
Feierlicher Rahmen, jede Menge Gäste – und strahlende Siegerinnen und Sieger. Am Montagabend sind im Cannstatter Kursaal Stuttgarts Sportlerinnen und Sportler des Jahres gewählt worden.
Eine Auswahlkommission, bestehend aus Vertretern von Sportamt, Sportkreis, Sportkreisjugend und Olympiastützpunkt sowie den beiden ehemaligen Athletinnen Kim Bui (Turnen) und Chantal Laboureur (Beachvolleyball) hatten vor Wochen die Liste der Nominierten zusammengestellt. Je drei in den Kategorien Sportlerin, Sportler und Mannschaft. Maßgeblich dafür waren die im Jahr 2023 erreichten Erfolge und erbrachten Leistungen. Die geladenen Gäste – darunter auch zahlreiche Sportler und Trainer – hatten im Vorfeld des Ehrungsabends dann ihre Stimme abgegeben.
In der Kategorie „Sportlerin des Jahres“ erhielt die meisten davon: Helen Kevric – die damit eine Tradition fortsetzt.
Viermal in Folge hatte in den vergangnen Jahren schließlich Elisabeth Seitz die Stuttgarter Sportlerwahl gewonnen, vor der Serie der Stufenbarren-Europameisterin von 2022 war es ebenfalls eine Turnerin als Stuttgarts Sportlerin des Jahres gewesen: Tabea Alt. Nun also Helen Kevric, die sagte: „Ich freue mich sehr über diese Auszeichnung, vor allem, weil ich ja das erste Mal nominiert war. Es ist sehr schön, dass es gleich im ersten Jahr geklappt hat.“ Und die im vergangenen Jahr etwas geschafft hat, das womöglich einmalig bleiben wird.
Helen Kevric räumt beim EYOF zweimal ab
Schon 2022 in Banska war die fast 16-Jährige beim European Youth Olympic Festival (EYOF) erfolgreich gewesen und hat zwei Gold- und vier Silbermedaillen mit nach Hause gebracht. Ein Jahr später in Maribor waren es dann vier Gold- und drei Silbermedaillen. Mit solch einer Doppel-Bilanz „werde ich wohl die einzige bleiben“, vermutet Helen Kevric. Denn: Dass das EYOF in zwei aufeinanderfolgenden Jahren stattfand, war der Corona-Pandemie und der entsprechenden Verschiebung von 2021 auf 2022 geschuldet.
Auf diese EYOF-Serie ist Helen Kevric besonders stolz, wenn sie auf das vergangnen Jahr blickt – obwohl sie auch andere Topleistungen erbracht hat. Bei der Junioren-WM etwa gewann sie die Silbermedaille am Stufenbarren, bei den Deutschen Meisterschaften glich dreimal Gold. Und weil sie davor auch schon bei der Junioren-EM Titel gewonnen hatte, verließ sie Ende 2023 das Lager der Juniorinnen hoch dekoriert. Und vereint nun viele Hoffnungen auf sich.
Durch die Titelsammlung bei den Juniorinnen sind nun alle gespannt, wie das Talent vom MTV Stuttgart den Sprung zu den Senioren hinbekommt, der im aktuellen Jahr ansteht. „Ich habe schon ganz gut reingefunden“, sagt Helen Kevric, die seit dm Wochenende aber an einer Verletzung am Sprunggelenk laboriert. Sie findet: „Es sind nur kleine Unterschiede.“ Zumal sie weiter bei ihrem gewohnten Coach Giacomo Camitiotti im Stuttgarter Kunstturnforum trainiert. Besonders ist das Jahr 2024 dennoch.
Im Sommer finden die Olympischen Sommerspiele in Paris statt. Und wegen ihrer Vorleistungen trauen viele Experten der jungen Turnerin aus Ostfildern zu, gleich um ein Ticket in die französische Hauptstadt konkurrieren zu können. Oder besser gesagt: um das Ticket. Weil die deutsche Frauen-Mannschaft bei der WM in Antwerpen die Team-Qualifikation für Paris hauchdünn verpasst hat, kämpfen nun bis auf Pauline Schäfer-Betz und Sarah Voss (beide haben sich ein individuelles Ticket gesichert) alle anderen deutschen Turnerinnen um den einen noch verfügbaren Quotenplatz.
Viel Zeit für den olympischen Traum
Helen Kevric weiß natürlich um die Situation, will sich davon aber nicht verrückt machen lassen. „Ich konzentriere mich auf mich“, sagt sie und hadert nicht mit der Situation: „Das ist jetzt eben so.“ Helen Kevric, die mit Stärken an allen vier Geräten als Allrounderin gilt, bleibt entspannt – zumal sie ja auch weiß, dass sie noch viel Zeit hat. Sich ihren olympischen Traum zu erfüllen. Und vielleicht noch einmal Stuttgarts Sportlerin des Jahres zu werden.
Nominiert waren neben Helen Kevric in der Kategorie „Sportlerin des Jahres“ auch die Leichtathletin Carolina Krafzik und Para-Skisportlerin Anja Wicker.
Autor: Dirk Preiß
Fotos: MTV Stuttgart