Eine Woche nach Beendigung der Turn-Weltmeisterschaften in Tokio waren Kim Bui und Pia Tolle in der Bundesliga im Einsatz. Und man merkte, wie sehr den beiden Spitzenathletinnen die anstrengenden Tage der internationalen Titelkämpfe in den Knochen lagen. Im bayrischen Unterföhring mussten die Stuttgarterinnen (189,05)dem TuS Chemnitz-Altendorf (196,60)den Vortritt lassen. Dennoch hat sich das MTV Team als Tabellenerster für das DTL-Finale in Berlin am 26. November qualifiziert. Somit kommt es zur Neuauflage des Kampfes um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft der beiden Mannschaften.
“Ich bin megaplatt und froh, den Wettkampf überstanden zu haben”, sagte Kim Bui. Die erfahrene Stuttgarterin konnte trotz eines verpatzen Sprungs mit 54,50 Punkten die inoffizielle Einzewertung gewinnen. Die Höchstwertung der Mannschaft an diesem Gertät erturnte allerdings Adina Hausch. Ohne Glück war die zweite WM-Teilnehmerin Pia Tolle. Ihr merkte man die Strapazen der letzten Wochen am meisten an. Gleich fünf Stürze am Stufenbarren waren bezeichnend für die Form der sonst so sicher turnenden Stuttgarterin. Erschwerend kam noch ihre Fußverletzung hinzu, die die Deutsche Schwebebalkenmeisterin daran hinderte, an ihrem Paradegerät an den Start zu gehen. Ohne Streichwertung mussten deshalb Sarina Maier, Adina Hausch, Nadine Schubert und Kim Bui an das Gerät gehen. Dabei bleiben lediglich Bui und die erst 14-jährige Schubert ohne Fehler. Am letzten Gerät Boden lagen die Chemnitzerinnen uneinholbar in Führung. Und da konnte auch die gute Übung von Bui nichts dagegen ausrichten. Zwar bemühte sich das Team mit einer weiteren guten Übung von Sarina Maier um Schadensbegrenzung, doch der Abstand zu Chemnitz war zu groß. “Ich konnte Kim und Pia keine Auszeit gönnen, da Marie-Sophie und Giulia Hindermann auf Grund ihrer Verletzungen noch nicht einsatzfähig waren”, erklärte Trainerin Tamara Khoklova. “Jetzt sind wir erstmal glücklich, das Finale erreicht zu haben, und bis dahin werden alle wieder fit sein”.
Foto: Dr. Qingwei Chen