So unterschiedlich kann es enden, wenn sich eine Handball-Damenmannschaft zu einem Kraftakt genötigt sieht: Während sich der MTV Stuttgart gegen das Tabellenschlusslicht HSG Oberer Neckar in den Schlussminuten noch ein 23:23-Remis erkämpfte und somit eine Blamage vermied, kämpfte die Mannschaft der HSV Stammheim/Zuffenhausen wieder einmal vergeblich.
Beim TSV Alfdorf unterlagen die Nord-Stuttgarterinnen mit 19:21 und kassierten damit ihre achte Niederlage in der laufenden Saison.
„Es ist zwar nur ein Unentschieden, aber eines, das sich wie ein Sieg anfühlt“, sagt Tabea Schmidt, Spielerin des MTV Stuttgart.
Wobei sie einen gewissen Anteil daran hat, dass es gegen die HSG Oberer Neckar wenigstens noch zu einem Punkt reichte. Denn eineinhalb Minuten vor der Schlusssirene lagen die Gäste mit 23:20 in Front.
Erst verkürzte Pauline Willig, nach einer Auszeit des MTV dann Tabea Schmidt. 18 Sekunden vor dem Ende der Partie erzielte schließlich Anne Leuteritz den Ausgleichstreffer. Es war das versöhnliche Ende einer Partie, die gar nicht gut begonnen hatte. MTV-Torhüterin Nummer eins, Laura Leibold, fehlte. Die Nummer zwei, Kathrin Blaich, verletzte sich nach zehn Minuten. So musste Ulrike Einsfeld, sonst in der zweiten Mannschaft aktiv, den Posten übernehmen – zu einem Zeitpunkt, an dem es gerade einmal 2:2 stand. Da der MTV auch in der Folgezeit seine altbekannten Probleme – zu überhastete Abschlüsse, Fehlwürfe und technische Fehler – nicht abstellen konnte, der Gast aber auch nicht zu überzeugen wusste, entwickelte sich eine enge Partie.
Mit 13:11 führte die HSG zur Pause. Der MTV konnte seinen Rückstand nur zweimalrnwettmachen: Ein Mal in der 43. Minute und schließlich kurz vor Schluss.
MTV Stuttgart: Ulrike Einsfeld, Kathrin Blaich; Josepha Eichhorn, Petra Schäffler (2), Tabea Schmidt (4), Diana Michailova, Anne Leuteritz (7/5), Toni Gerdes, Pauline Willig (3), Carola Withopf (1), Vivien Wawra (2), Maja Schnaith (2), Katja Maurer (2)
Wohl dem, der einer knappen Niederlage eine positive Seite abgewinnen kann: „Was die Einstellung betrifft, macht dieses Spiel dann doch ein bisschen Hoffnung“, sagt Harry Förster, Technischer Leiter der HSV Stammheim/Zuffenhausen, nach der 19:21-Auswärtspleite beim TSV Alfdorf. Wäre da nur nicht diese Sache mit der Chancenverwertung, die wieder einmal zu einer fast schon gewohnten Niederlage führte. Es sind einfach zu viele Gelegenheiten, welche die HSV ungenutzt lässt – selbst gegen einen Gegner wie Alfdorf, der im Hinspiel in der Zuffenhäuser Talwiesenhalle noch bezwungen wurde. Die Nord-Stuttgarterinnen hatten den Beginn der Partie regelrecht verschlafen und lagen schnell zurück. Daran änderte sich bis zur Pause nichts. Mit einem 13:11-Zwischstand zu Gunsten der Alfdorferinnen ging es in die zweite Hälfte. Dort kämpfte sich die HSV bis zur 52. Minute auf ein 19:19 heran – erzielte aber in der restlichen Spielzeit keinen einzigen Treffer mehr.
HSV Stammheim/Zuffenhausen: Carmen Gneithing, Melanie Teschner; Tamara Leanza, Vanessa Leanza (7), Maja Schiewe, Melania Stratinszky (1), Lisa Hurst (3), Veronika Beigelrn(2/1), Madlin Seidel (4/2), Theres Schütz, Ann-Kathrin Spinner, Jennifer Funk (1), Bettina Bek (1).