Frauen top - Männer verlieren

Videobericht aus der SCHARRena

Bericht aus den Stuttgarter Nachrichten vom 8.10.2012:

 

Drei Wettkampftage haben die besten deutschen Turnteams nur Zeit, um sich für das Finale am 24.November in Berlin zu qualifizieren. Ein Start nach Maß ist da schon einiges wert – und genau einen solchen erwischten die Turnerinnen des MTV Stuttgart am vergangenen Samstag.

 

„Es war ein rundum gelungener Wettkampftag“, freute sich Kim Bui. Die Olympiastarterin war nicht nur die beste Turnerin des Tages, sondern führte ihr Team zu einem souveränen Erfolg, der seinen Ursprung in einer starken Teamleistung am Stufenbarren hatte. Am Ende hatte die MTV-Riege 204,90 Punkte gesammelt und den deutschen Meister TuS Chemnitz-Altendorf deutlich distanziert. Auf Platz drei kamen die Turnerinnen aus Karlsruhe-Söllingen.

Bemerkenswert war auch die Leistung von Tabea Alt. Die erst zwölfjährige MTV-Turnerin belegte bei ihrem Bundesliga- Debüt vor rund 900 Zuschauern in der Scharrena in der Einzelwertung Rang fünf. „Sie ist ein Riesentalent“, sagte MTV-Geschäftsführer Karsten Ewald, der auf einen gelungenen Wettkampftag zurückblickte: „Die Stimmung war super, aber die Mädels haben ja auch allen Anlass dazu gegeben.“

 

Weniger gut ist dagegen die Stimmung im Lager der MTV-Turner. Das liegt zum einen an der zweiten Saisonniederlage am Samstag gegen den TV Schwäbisch Gmünd-Wetzgau (25:80), zum anderen an deren Zustande kommen.

Die Stuttgarter, die von Verletzungssorgen geplagt werden, mussten im württembergischen Derby nämlich auf ihren besten Mann verzichten. Sebastian Krimmer war mit einer Delegation des Deutschen Turnerbunds (DTB) auf einer Werbetour in Südamerika unterwegs – was Karsten Ewald mächtig auf die Palme brachte. „Das ist eine groteske Wettbewerbsverzerrung“, sagte er, „das zeigt, dass die Liga vom DTB nicht ernst genommen wird.“ Für die MTV Turner geht es ab jetzt gegen den Abstieg, am Samstag gegen Bayern München ist dann immerhin Sebastian Krimmer wieder dabei. Allerdings: Er kommt am Freitag aus Südamerika zurück. „Mit Jetlag und ohne regelmäßiges Training“, ärgert sich Ewald.