Ein Heimspieltag in der Bundesliga bringt viele Menschen zusammen. Allen voran zunächst einmal die vielen Helfer, die die Sporthallen spielgerecht vorbereiten. Diesen Samstag ist das Stuttgarter Helferteam um Heimspielkoordiuator Rene Tschur gleich doppelt gefragt, denn zeitgleich zum Zweitligaspiel der zweiten Mannschaft empfängt das Erstligateam den Dresdner SC in der SCHARRena.
Viele Baustellen brauchen viele Hände, aber die sind glücklicherweise da. „Und sie sind alle mit so viel Herzblut und Hingabe für uns da. Ich weiß, dass ich mich darauf verlassen kann“, sagt Trainer Sebastian Schmitz anerkennend, der dadurch den Freiraum hat, sich mehr auf seine sportlichen Aufgaben zu konzentrieren. „Das kann man gar nicht hoch genug wertschätzen, was da im Hintergrund passiert“.
Wie es sich anfühlt, in der Sporthalle MoTiV zu gewinnen, kennt eine Spielerin des Gästeteams aus Karlsruhe ganz genau. Alexandra Bura, lange Jahre als Außenangreiferin und Zuspielerin für Allianz MTV Stuttgart in der einstige Zweitligamannschaft und auch im Erstligateam unterwegs, spielt und lebt mittlerweile in Karlsruhe. Und heißt seit ihrer Vermählung Bura-Dollhofer. Doch guten Volleyball bringt die 30-jährige Universalspielerin immer noch aufs Feld. Gerade am vergangenen Wochenende beim knappen Tiebreak-Sieg der Karlsruherinnen über die Roten Raben Vilsbiburg II erhielt die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin wieder einmal die Medaille als wertvollste Spielerin.
Fährt also ihr Team vom SV Karlsruhe-Beiertheim am Samstagabend feiernd heim?
Nun ja, die Punkte in Stuttgart lassen, das wollen die jungen Gastgeberinnen, die nach ihrem ersten Saisonsieg lechzen. Wie das gehen könnte, hat ein Großteil der Mannschaft am vergangenen Mittwochabend erlebt, beim Champions-League-Heimspiel des Stuttgarter Erstligateams. Imoco Conegliano, eines der besten Club-Mannschaften der Welt und aktueller italienischer Supercup-Gewinner (zum siebten Mal), hat sich in der SCHARRena den ersten Satz durch einen bravourösen Auftritt von Krystal Rivers und Co. abnehmen lassen. Sich daraufhin kurz geschüttelt – und dann durch geschicktes Ausspielen des Größenvorteils bei gleichzeitiger Minimierung der Eigenfehlerquote nahezu mühelos die drei weiteren Sätze an sich gerissen und damit dem Stuttgarter Erstligateam die zweite Niederlage in der noch jungen Champions League-Saison verpasst.
Trotz der bislang sieglosen Zweitligaerfahrung – wie man gewinnt, dass kennen die jungen Stuttgarter Talente doch auch schon ganz gut. Für ihren Gesamtsieg im Schulwettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ ist ein Großteil der Stuttgarter Mannschaft zu einem erlebnisreichen Tag in den Europapark Rust eingeladen worden. Insofern kam Training diese Woche ein wenig zu kurz. „Aber wir werden immer konstanter und agieren immer mehr so, wie wir das wollen“, sagt Trainer Schmitz. Und wer gewinnt, der darf auch mal feiern.
Text: Tom Bloch
Fotos: Tom Bloch