Einmal Hü, einmal Hott

Sieg und Niederlage innerhalb von 24 h

Sie können wirklich beeindrucken, die jungen Spielerinnen vom BSP MTV Stuttgart. Mit frischem Wind durch ein Trainingslager bei Vakifbank Istanbul gestärkt, fegten die Nachwuchsspielerinnen am Samstagabend den TSV Unterhaching aus der Halle und zeigten dabei null Respekt vor dem Tabellenzweiten.

Dabei wäre sogar noch mehr drin gewesen. Denn der 3:1-Erfolg (25:18, 24:26, 25:21, 25:20) hätte angesichts des knappen zweiten Durchgangs durchaus ein glatter Dreisatzsieg werden können. Besonders auffällig im Rahmen dieser beeindruckenden Mannschaftsleistung war dabei der Auftritt von Alexandra Prochnau, die in der Vorrunde aufgrund eines eingegipsten Daumens zum Zuschauen verdammt war. So als ob es nie eine Zwangspause gegeben hätte, setzte die 16-jährige Außenangreiferin dem Spiel ihren Stempel auf und sorgte für druckvolle Angriffe sowie Aufschläge. Die hernach eingesammelte MVP-Medaille war logische Konsequenz.

„Ich bin einfach nur stolz auf meine Mannschaft, wie sie das so durchgezogen haben“, sagte Trainer Sebastian Schmitz. „Man hat gespürt, dass Istanbul gut getan hat.“ Die Freude war groß, aber eben auch die Anstrengung. Die Rechnung wurde dann einen Tag später präsentiert.

 

 

Gegen das Team vom DJK Sb München-Ost blieben die jungen Stuttgarterinnen Sonntagnachmittag über weite Phasen einer durchwachsenen Partie dann doch chancenlos. Zwar erwischten das Team um Spielführerin Aiyana Campbell einen tollen Start, doch dann fingen sich die Gäste aus München. Angeführt von Ex-Profispielerin Alessandra Jovy-Heuser wendete sich dann das Blatt und am Ende prangte eine 1:3-Niederlage (27:25, 10:25, 24:26, 20:25) auf der Anzeigetafel.

Aber, auch hier hätte mit ein paar Fehlern weniger doch auch mehr herausspringen können. Nur, Fehler machen, ist gerade bei einem Nachwuchsteam Teil der Ausbildung. „Und ein bisschen Pause wäre jetzt auch nicht schlecht, denn im Prinzip haben alle jetzt vier Wochen durchgezogen, obwohl wir zwei spielfreie Wochenenden hatten“, meinte Trainer Schmitz, der durchaus zufrieden war mit dem Auftritt seiner Schützlinge. Und wieder war es Alexandra Prochnau, die sich die goldene MVP-Medaille abholen durfte. Dieses Mal sogar aus den Händen der einstigen Stuttgarter Erstligaspielerin Julia Schaefer.

 

Und wieder gibt es ein spielfreies Wochenende, schließlich steht Deutschlands Volleyball-Ereignis Nummer eins auf dem Programm: Das Pokalfinale in Mannheim.

Über 10.000 Zuschauer in der SAP-Arena werden am kommenden Sonntag verfolgen, ob sich Stuttgarts Erstligist den Pokal nach 2011, 2015, 2017 und 2022 zum insgesamt fünften Mal schnappen kann.

 

Für den BSP MTV Stuttgart steht dann am Samstag, 9. März, die Partie beim VC Wiesbaden II auf dem Programm sowie am Sonntag, 10. März das Rückspiel bei den Barock Volleys MTV Ludwigsburg.

 

Text und Fotos: Tom Bloch