Ein unvergessliches Erlebnis!
Vom 2. bis 5. September 2024 erlebten wir eine unvergessliche Reise zu den paralympischen Spielen in Paris. Diese Tage waren geprägt von sportlichen Highlights, atemberaubenden Emotionen, Ausblicken und einem starken Gemeinschaftsgefühl.
Mit jedem Kilometer den wir uns an Paris annäherten wurde die Aufregung im Bus spürbar immer größer. Viele waren noch nie in Paris und waren dementsprechend aufgeregt und neugierig auf diese riesige Stadt an der Seine. Als der Bus dann die letzten Kilometer durch Paris zum Hotel zurücklegte schlief keiner mehr und alle schauten gespannt aus den Fenstern. Überall waren die Schriftzeichen und Wimpel für „Paris2024“ sichtbar und allen wurde bewusst, jetzt sind wir da, jetzt sind wir wirklich in Paris, live dabei bei den paralympischen Spielen.
Der Eiffelturm – Paris im Lichtermeer
Gleich am ersten Tag stand ein absolutes Highlight auf dem Programm: der Eiffelturm! Besonders Levi schwärmte von diesem Moment: „Bei Sonnenuntergang fuhren wir mit dem Fahrstuhl auf die zweite Ebene und erlebten Paris, wie es in der Nacht zu leuchten begann. Der Blick auf die Stadt war überwältigend“ – Levi war besonders fasziniert vom Stadion, in dem gerade ein Blindenfußballspiel stattfand. Dieser Ausblick und diese mega Kulisse hat uns alle in seinen Bann gezogen! Neben dem Eifelturm hat uns besonders das paralympische Feuer mit dem Ballon begeistert. Wenn der Ballon am Abend in den Himmel steigt und es trotz der vielen Menschen vor Ort so ehrfürchtig Still ist, dann macht das was mit Einem, das ist schon sehr besonders.
Tischtennis – Hautnah dabei
Der Besuch der Tischtennis-Wettkämpfe war für viele der erste Besuch eines Wettkampfes vor Ort. Spannend war es die Athelt:innen bei ihren Spielen zu beobachten und wie das Publikum mitgegangen ist und die Arena immer wieder zum Beben gebracht hat. Heidi und ihre Familie haben das Viertelfinale von Jana Spegel und Thomas Rau verfolgt und haben sich von der Stimmung voll mitreisen lassen und bei jedem Punktgewinn gejubelt und bei jedem Punktverlust mitgelitten. Am meisten beeindruckt hat Levi wie leidenschaftlich die deutschen Spieler:innen – insbesondere Juliane Wolf – angefeuert wurden. Mit Flaggen und Jubelrufen feuerte Levi sie dann ebenso laut an, dass er beinahe die ganze Halle übertönte!
Die Franzosen haben natürlich ihre Athlet:innen besonders bejubelt aber auch im Falle einer Niederlage immer Respekt gegenüber dem Gewinner gezeigt und lautstark applaudiert – so muss Fair Play aussehen.
Der Höhepunkt: Die Rollikids durften den deutschen Spielern Valentin Baus, Thomas Brüchle und Thomas Schmidberger erst live beim Spielen zuschauen und anfeuern und dann auch noch persönlich kennenlernen. Levi hatte natürlich gleich viele Fragen an die Athleten und wollte unter anderem wissen, wie lange man trainieren muss, um bei den Paralympics teilnehmen zu können.
Leichtathletik im Stade de France – Emotionen pur
Der Besuch im Stade de France war für viele von uns ein absoluter Höhepunkt. Schon das ankommen am Stadion war besonders, da wir mit unseren T-Shirts als deutsche Gruppe erkannt wurden und sogleich standen viele Volontärs dort Spalier und haben uns mit lauten Rufen und Gesängen willkommen geheißen. Das war wirklich sehr emotional und ergreifend, gerade für die kleinen unserer Rollikids.
Die Leichtathletik-Wettkämpfe dann in dieser imposanten Arena zu verfolgen war ein unvergessliches Erlebnis. Besonders die Medaillenverleihungen sorgten für Gänsehautmomente. Trotz des riesigen Stadions waren alle Wettkämpfe gut sichtbar und über die vielen Leinwände konnte man die Details gut verfolgen. Einige unserer Rollikids haben hier Athlet:innen gesehen, die ihnen in ihren Fähigkeiten ähnlich sind. Sie haben erkannt, dass der Traum von den Paralympics auch ihr Traum sein kann.
Boccia - Präzision und Taktik
Auch wenn keine deutschen Spieler mehr im Boccia-Wettbewerb vertreten waren, war die Präzision und Taktik der Athleten ein echtes Highlight – vor allem für Sascha, der bereits Boccia spielt und gerne mal bei den Paralympics dabei wäre. Die besten Spieler ihrer Klasse zu beobachten hat gezeigt wohin man mit viel Training und Hartnäckigkeit kommen kann. Hier waren Präzision und Taktik gefragt. Der Ehrgeiz auch einmal dort hin zu kommen, eine Medallie zu erringen … für Sascha definitiv ein Ziel.
Rollstuhlbasketball – Ein grandioses geneinsames Finale
Der krönende Abschluss unserer Reise war das Viertelfinale der Damen im Rollstuhlbasketball in der Bercy Arena. Die anfängliche Enttäuschung, dass die deutschen Frauen erst am Abend spielten und wir sie so nicht sehen konnten, war schnell verflogen. Levi und die anderen Rollikids wurden schnell zu Fans von Großbritannien und den Niederlanden. Die Atmosphäre in der Arena war elektrisierend – jeder Korb wurde lautstark gefeiert und die Stimmung war einfach großartig. Besonders, weil wir alle gemeinsame als ganze Gruppe dabei waren und diese Energie gemeinsam erlebten. Wir haben lautstark mitgejubelt, mitgefiebert, mitgetanzt und werden diesen Abend immer in Erinnerung halten. Als kleines Geschenk bekamen alle Rollikids an dem Abend als Erinnerung das offizielle Plakat der Spiele von Paris 2024 ... eingerahmt in ihrem Zuhause wird es sie noch lange an diese Tage zurückdenken lassen.
Ein Erlebnis, das verbindet.
Die Reise nach Paris war nicht nur wegen der Paralympics so besonders, sondern auch, weil sie uns als Gruppe näher zusammengebracht hat. Die gemeinsame Zeit hat uns alle gestärkt und wir sind als Team noch enger zusammengewachsen.
Auch die Herausforderungen, die eine Reise mit Rollstuhlfahrer:innen manchmal mit sich bringt – wie defekte Aufzüge in den Bahnstationen – konnten dank der tollen Unterstützung der Pariser Volontäre und Passanten immer gemeistert werden. Besonders angenehm waren die Fahrten mit der Tram, die uns unkompliziert zu den Veranstaltungsorten brachten.
Danke, Paris wir kommen gerne wieder!
Diese Reise war nur dank der großartigen Organisation und Unterstützung der Spenderinnen und Spender möglich. Die Paralympics in Paris waren für uns ein Traum, der wahr wurde. Als wir am Donnerstag abreisten hat es sehr geregnet und für Alle war klar, dies ist kein Regen, sondern Paris weint, weil wir schon gehen müssen. Auch wir haben die ein oder andere Träne aufgrund der überwältigten Emotionen in den letzten Tagen gehabt.
Wir sind uns sicher: Jedes unserer Rollikids hat einen riesigen Funken sportlicher Begeisterung mit nach Hause genommen. Die Flamme mag jetzt aus sein, aber nicht in unseren Herzen. Die Rollikids und ihre Familien werden dieses Erlebnis nie vergessen. Bei einem der nächsten paralympischen Spielen sind wir auf jeden Fall wieder dabei, ob am Bildschirm, vor Ort als Zuschauer oder gar als Athlet:in, mit einem eigenen Traum von einer Medaille.
Wir sagen DANKE, DANKE, Danke an Euch die uns unterstützt haben und DANKE an Paris!