Allianz MTV hat das erste Spiel der Final-Serie in der Volleyball-Bundesliga für sich entschieden und den ersten Schritt in Richtung Titelverteidigung gemacht. Der amtierende Meister setzte sich gegen die Gäste aus Potsdam mit 3:1 (25:21, 25:22, 17:25, 25:19) durch und geht somit in der Serie in Führung.
Stuttgart gegen Potsdam, das geht wohl nicht ohne eine Extraportion Spannung. Wie auch in der letzten Finalserie vergangenes Jahr begegneten sich die momentan besten Mannschaften Deutschlands auch in Spiel Eins in der SCHARRena lange auf Augenhöhe, letztlich hatte „Stuttgarts schönster Sport“ aber immer die besseren Nerven.
Vor 2142 Zuschauern in der SCHARRena, unter ihnen VfB-Boss Alexander Wehrle und TVB Handball Geschäftsführer Jürgen Schweikardt, begann Co-Trainer Faruk Feray mit derselben Starting-Six, die gegen Dresden im Halbfinale doch ein bisschen Mühe hatte. Krystal Rivers erzielte dann die erstem beiden Stuttgarter Punkte, ließ es gerade beim 2:2 erstmals ordentlich krachen. In der Anfangsphase konnte sich kein Team wirklich absetzen, nach Ass von Eline Timmerman zum 10:9 nahm Potsdam aber erstmals die Auszeit. Die wirkte gut, Potsdam ging postwendend in Führung, aber Allianz MTV ließ sich nicht abschütteln. Getragen von der großartigen Stimmung in der SCHARRena legte Maria Segura das Ass zum 17:16 vor, dann blockte Britt Bongaerts zum 20:18. Nach Maria Seguras vorentscheidendem Angriff zum 22:19 nahm Potsdam nochmal das Time-Out, doch ein Lee-Ass, ein Pipe von Krystal Rivers und der Einbeiner von Eline Timmerman beendeten schließlich den Satz zugunsten Stuttgarts.
Durchgang zwei begann Stuttgart mit guten Aufschlägen. Erst fiel ein Aufschlag von Eline Timmerman auf die Drei-Meter-Linie, dann zwang Simone Lee Gästetrainer Hernandez mit zwei Assen in Serie zur ersten Auszeit (7:4). Auch danach behielten die in schwarz spielenden Gastgeberinnen die Oberhand. Simone Lee setzte ein Feldzuspiel per Pipe ins gegnerische Feld, dann blockte Eline Timmerman beim 12:7 den SC Potsdam in die nächste Auszeit. Stuttgart schlug weiter konzentriert auf, beim SCP schlichen sich Fehler ein. Die doch so sichere Libera Aleksandra Jegdic baggerte einen Danke-Ball ins Aus. Als Krystal Rivers ihren Hinterfeldangriff zum 22:14 versenkte, da schien die Messe in diesem Abschnitt eigentlich gelesen. Eigentlich. Denn Potsdam fand irgendwie zum eigenen Spiel zurück und sammelte Selbstvertrauen – und Punkt für Punkt. Beim 24:22 aus Stuttgarter Sicht wurde es nochmal eng, doch nach der Auszeit von Faruk Feray brachte Simone Lee per Tip dieses 2:0 ins Ziel.
Auch in Satz drei war es das erwartet enge Spiel. Beim 4:4 setzte Simone Lee longline ein Statement, dann stellte Krystal Rivers auf 8:7 und nötigte Potsdam eine Auszeit ab. Doch irgendwie schienen die Gäste mit dem Lauf zum Ende des vorangegangenen Satzes ihr Selbstvertrauen endlich gefunden zu haben. Potsdam stand sicher in der Abwehr und punktete – besonders durch die auffällige Hester Jasper. Schlussendlich ließ Stuttgart den Satz etwas schleifen, sodass die Brandenburgerinnen auf 1:2 verkürzen konnten.
Der vierte Satz begann aus Stuttgarter Sicht wieder nicht gut. Schnell lag man 4:6 hinten. Dann aber kam die Marie-Schölzel-Show. Die Nationalspielerin servierte gut und druckvoll, setzte Potsdam unter Druck. Aus 4:6 wurde ein 8:6, Britt Bongaerts hatte geblockt. Und dann ließ Krystal Rivers die SCHARRena wieder einmal beben. Die US-Amerikanerin wehrte erst sensationell auf dem Boden liegend ab, dann knallte sie den Ball zum Punkt auf die andere Seite – 10:6, die Halle glich einem Hexenkessel. Den Schwung nahm Allianz MTV mit, zog davon. Britt Bongaerts bediente Rivers zum Pipe, Maria Segura legte ein weiteres Ass nach (15:8). Der Widerstand Potsdams war gebrochen, Marie Schölzel und die spätere MVP Krystal Rivers brachten den Auftaktsieg ins Ziel.
Weiter geht’s am Samstag in Potsdam, dort kann Allianz MTV sich dann bereits den Matchball zur Meisterschaft sichern.
Quelle: www.stuttgarts-schoenster-sport.de
Autor: Robert Raff