Berlin! Berlin!
Wir fahren nach Berlin!
Doppel-Erfolg: Sowohl die U16 als auch die U18 der Volleyball Akademie Stuttgart haben sich für die Deutschen Meisterschaften qualifiziert.
Im englischen Sprachgebrauch spricht man von einem „Nailbiter“, wenn der Ausgang eines Sportereignisses so spannend ist, dass sich die Zuschauer aus Nervosität die Fingernägel abkauen – eine Zitterpartie also. Umso schöner ist dann, wenn diese gewonnen wird und die Fans das Singen anfangen.
„Das habe ich noch nie erlebt, dass so viele Eltern auswärts mit dabei sind und auf den Rängen so viel Stimmung gemacht haben“, sagt Johannes Koch, der sportliche Leiter der Volleyball Akademie Stuttgart, der als Co-Trainer im Einsatz war, als die U16 sich in Rottenburg die Baden-Württembergische Meisterschaft holte – nach einem souveränen Auftritt ausgerechnet gegen den Gastgeber TV Rottenburg (2:0/25:18, 25:20).
Da es kein echtes Endspiel war, sondern nach dem Sieg der Volleyball Akademie gemeinsam mit der FT Freiburg gleich drei Mannschaften punktgleich notiert waren, sorgte der Erfolg über Rottenburg alleine erst einmal noch nicht für die Bestätigung des Turniersieges. „Es hat dann noch einmal drei Minuten gedauert, bis bestätigt wurde, dass wir durch die Ballpunkte das Turnier gewonnen hatten“, berichtet Johannes Koch. „Klar, dass dann die Freudentränen flossen und sich alle in den Armen lagen“. Umso bemerkenswerter auch, weil das junge Team von Trainer Julian Kainz kurz zuvor nach dem Gruppensieg das Überkreuzspiel gegen die FT Freiburg nach hartem Kampf und trotz einer Führung von 23:19 im ersten Satz knapp verloren hatte (0:2/25:25, 17:25). „Dass sie nach so einer Enttäuschung gleich wieder so aufgestanden sind, war hervorragend, und hat das Trainerteam superstolz gemacht“. Und natürlich auch die mitgereisten Eltern, die dann gemeinsam in Fan-Gesänge einstimmten. Die Deutschen Meisterschaften finden am Wochenende des 13. und 14. Mai statt. Und wo? Genau: Berlin! Berlin! wir fahren nach Berlin!
Die Regionalmeisterinnen der U16: Ellen Dobashi Nunes, Maya Dreyer, Hanna Gustek, Carlotta Herb, Tea Jerkovic, Salimata Ott, Laura Pallarz, Lea Rüdinger, Marlene Schoof, Lina Schwager, Johanna Schweiger, Anouk Seifert, Katharina Woll, Talia Özcan.
Trainer: Julian Kainz, Co-Trainer: Johannes Koch, Kim Luong.
Auch die U18 schaffte den Sprung zu den Deutschen. Zwei Wochen vorher trafen sich die besten Teams der Region in dieser Altersgruppe in Freiburg. Das Team um Kapitänin Mirella Rederer, einem echten MTV-Eigengewächs, war hochmotiviert, nachdem in der vergangenen Saison die Qualifikation aufgrund zu vieler Erkrankungen im Team nicht gelungen war. Auch dieses Mal gab es in Hanna Weinmann (Bänderriss) und Helene Kutsch (Magen-Darm) Ausfälle, die kompensiert werden mussten. Zudem hatte der Regionalverband nur einen Startplatz zur Verfügung. Was bedeutete: Nur als Sieger des Regionalturniers schafft man die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften.
Dies verinnerlicht, ging das Team von Trainer Johannes Koch hochkonzentriert an den Start. Die Hürden der Vorrunde wurden genommen: deutlich gegen den VC Offenburg (2:0/25:13, 25:13), weniger deutlich in einem harten und emotionalen Spiel gegen den TV Bretten (2:1/25:16, 20:25, 15:12).
„Wir haben gegen einen guten Gegner gut dagegen gehalten“, meint Koch. „Genau solche Spiele muss man gewinnen, wenn man zur Deutschen Meisterschaft fahren will.“
Als Gruppensieger ging es im Überkreuzspiel gegen die SpVgg Holzgerlingen, die mit 25:8 und 25:11 mehr als souverän geschlagen wurden. Und dann wurde es spannend. Zwei Teams waren am Ende noch ungeschlagen, als sie aufeinander trafen: Einmal der Württembergische Meister Volleyball-Akademie, einmal der Badische Meister FT Freiburg.
Mit viel Angriffsdruck legten die Württembergerinnen einen sehr souveränen Auftritt aufs Parkett, setzten sich mit 2:0 (25:15, 25:15) durch und blieben so das einzig ungeschlagene Team. „Wir waren vielleicht leicht favorisiert und haben das auch deutlich gezeigt“, sagt Trainer Koch. Der Anspannung folgte schnell große Ausgelassenheit. Die Rückfahrt wurde zur Party und die Erfolgsgeschichte bekommt ein weiteres Kapitel, denn am Wochenende des 29. und 30. April finden dann in Saarbrücken die Deutschen Meisterschaften statt.
Die Regionalmeisterinnen der U18: Ellen Dobashi Nunes, Maya Dreyer, Lea Feistritzer, Amelie Heinzmann, Tea Jerkovic, Florence Kraft, Sunnyi Lobo, Helen Nusser, Laura Pallarz, Alexandra Prochnau, Mirella Rederer, Lisa Schmidt, Marlene Schoof, Marie Steinhilber.
Trainer: Johannes Koch, Co-Trainer: Hannes Bosch, Kim Luong.
Autor: Tom Bloch