Das war ein denkwürdiger Volleyball-Abend: Vor 5.786 Fans hat Allianz MTV Stuttgart in der Porsche-Arena zum zweiten Mal in Folge den Supercup gewonnen. Gegen den Vizemeister der vergangenen Saison, SSC Palmberg Schwerin, setzte sich der amtierende Deutsche Meister und Pokalsieger dank einer überragenden Krystal Rivers 3:1 (25:27, 27:25, 25:22, 25:16) durch. Damit machten die Schwäbinnen da weiter, wo sie in der vergangenen Saison aufgehört hatten, und sicherten sich eine Woche vor dem Bundesliga-Start den ersten Titel der Saison 2024/25.
Das langersehnte Duell zweier Top-Teams hielt von Beginn an, was es versprochen hatte. Spektakuläre Ballwechsel sorgten für eine mitreißende Atmosphäre in der Porsche-Arena und keines der beiden Teams konnte sich in Satz eins absetzen. Folgerichtig erspielten sich beide Mannschaften Chancen, den Satz zu gewinnen. Ein Angriff von Fleur Savelkoel sicherte Schwerin einen Satzball bei 25:26, den Außenangreiferin und Kapitänin Annegret Hölzig mit einem Ass zum Satzgewinn für Schwerin verwandelte (25:27).
Davon ließen sich die Stuttgarterinnen in Durchgang zwei zunächst beeindrucken, sodass Trainer Konstantin Bitter bereits bei einem 0:3-Rückstand gezwungen war, seine erste Auszeit zu nehmen. Doch diese zeigte zunächst wenig Wirkung, sodass die Mannschaft aus dem Norden Deutschlands sich eine 16:9-Führung herausspielen konnte. Beim Spielstand von 18:12 für die Mecklenburgerinnen verletzte sich Schwerins Zuspielerin, Vedrana Jaksetic, und musste ausgewechselt werden. Im weiteren Verlauf des Satzes kam Stuttgarts Diagonalangreiferin Krystal Rivers immer besser ins Spiel und setzte wichtige Impulse. Ihren Angriffsschlägen hatte Schwerin in Block und Abwehr nur noch wenig entgegenzusetzen, sodass die Schwäbinnen beim Stand von 22:22 in Satz zwei erstmalig ausgleichen konnten. Maria Segura Palleres erzielte den Punkt zum 1:1-Ausgleich (27:25).
Zwar ließ sich Schwerin zunächst nicht unterkriegen, aber immer wieder waren es nun die Stuttgarter Angreiferinnen – allen voran Rivers – die dem Spiel ihren Stempel aufdrückten. Die Diagonalangreiferin war es auch, die den Satzball zur 2:1 Satzführung für Stuttgart verwandelte (25:22).
Im Anschluss kippte die Partie zu Gunsten der Gastgeberinnen und sie zogen über 8:5, 11:6 und zwischenzeitlich sogar mit 20:9 davon. Außenangreiferin Madelyn Robinson sicherte ihrem Team nach einem packenden Ballwechsel mit dem 25:16 den entscheidenden Punkt zum 3:1-Sieg. Allianz MTV Stuttgart hat damit den Titel nach dem Gewinn 2023 erfolgreich verteidigt und erstmalig zwei Jahre in Folge den Supercup gewonnen.
Dementsprechend erleichtert war Stuttgarts Coach Bitter am SPORT1-Mikrofon: „Wir haben zu Beginn die Chance weggeben, schon den ersten Satz zuzumachen. Im zweiten Satz ist – auch mit der unglücklichen Verletzung von Schwerins Zuspielerin – das Momentum gekippt. Aber dann haben wir unsere Chancen auch gut genutzt. Je länger das Spiel dauerte, umso mehr haben wir uns stabilisiert und das Spiel auf unsere Seite gezogen. Wir waren zwischenzeitlich mit dem Rücken zur Wand. Wir hatten uns vorgenommen, das Spiel zu genießen, aber das ist natürlich leichter gesagt als getan, wenn man 1:0 hinten liegt und im zweiten Satz einen Rückstand von sechs, sieben Punkten hat.“
Unter Konfettiregen und großem Applaus der heimischen Fans nahm Stuttgarts Kapitänin Roosa Koskelo die Supercup-Trophäe von Martin Buch, Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Baden-Württemberg entgegen. Andreas Küchle, Leiter Marketing Sparda-Bank Baden-Württemberg, sowie Julia Retzlaff, Geschäftsführerin Volleyball Bundesliga, übergaben die Medaillen. Dann kannte der Jubel auf Seiten der Stuttgarter Mannschaft keine Grenzen mehr. Die Ehrung des Schiedsrichtergespanns übernahmen Thomas Dörr, Referent Marketing/Sponsoring DEKRA und Julia Retzlaff. Als Player of the Match wurde Stuttgarts Diagonalangreiferin Krystal Rivers von Frank Fischer, Geschäftsführer webix solutions GmbH, geehrt.