Ab auf die Mitteldistanz!

 Caro Brenner und Judith Richter im Interview

Heute im Doppel-Interview: Caro Brenner und Judith Richter im Triathlon Fieber. In dieser Saison waren die beiden MTV Triathletinnen zum ersten Mal auf der Mitteldistanz unterwegs und haben sich dafür den Allgäu-Triathlon mit seinen Höhenmetern ausgesucht. rninterview:Sebastian Hohlbaum

 

Warum wolltet ihr eine Mitteldistanz machen? 

 

Caro: Als ich mit Triathlon vor ein paar Jahren angefangen habe, konnte ich praktisch nicht kraulen, hatte nur ein Stadtfahrrad und war noch nie mehr als 10km laufen. Damals fand ich es undenkbar, irgendwann mal einen Halbmarathon zu laufen, nach 80km Rad zu fahren oder überhaupt so weit am Stück zu schwimmen. Durch den Spaß am Training wurde ich besser und da kam der Gedanke, auch durch das Zureden im Training (an dieser Stelle danke an Alle und diesen tollen Verein), dass ich das schaffen könnte und das fand ich super cool!! 

 

Judith: Ich wollte schon seit Jahren der MTV Triathlonabteilung beitreten, nur hat mir während meiner Promotion irgendwie die Zeit dafür gefehlt. Dafür hat mich dann letztes Jahr, in meinem ersten „freien“ Jahr, das Triathlonfieber mit Ligastart und zwei ODs total gepackt. Und dann war es irgendwie naheliegend, dass ich meinem Freund den Gefallen tue und seinen Gutschein für die Allgäu-MD einlöse, weil er dieses Jahr nicht starten konnte.

 

Was war für euch ein besonderer Moment im Training oder während/ nach dem Wettkampf? 

 

Caro: Für mich war der Zieleinlauf schon sehr besonders. Ich habe mich mit der Hilfe von Sven Weidner (MTV Triathlet und Trainer) seit Anfang des Jahres auf diesen Moment vorbereitet, war kurz vorher verletzt und wusste lange nicht, ob ich wirklich starten kann und alles kam anders als ich mir das vorgestellt hatte. Je näher ich der Ziellinie kam, desto vorfreudiger war ich, dass ich es wirklich schaffe, durch die Ziellinie zu kommen. Dann zu realisieren „wow ich habe das geschafft“ war wirklich ein tolles Gefühl.

 

Judith: Als ich zwei Tage vor dem Wettkampf ins Allgäu gereist bin, haben mich plötzlich große Zweifel eingeholt, ob mein Plan ohne richtigen Trainingsplan überhaupt aufgehen kann. Nach meiner ersten Radrunde war ich dann aber richtig schnell unterwegs und total euphorisch und wurde nur ein paar Kilometer später von einem Platten ausgebremst! Irgendwie hat der Schlauchwechsel dann aber auch noch richtig fix geklappt, da wusste ich dann, heute komme ich ins Ziel:D

 

Was war die größte Herausforderung bei der Mitteldistanz?

 

Caro: Ich wusste überhaupt nicht, wie ich trainieren soll, nach 80km Rad fahren noch einen Halbmarathon zu laufen. Bei meinen vorigen Triathlons hatte ich immer super schwere Beine und hatte richtig Respekt vor dem Laufen. Deshalb war ich froh, dass ich die Unterstützung von Sven hatte, mich gut darauf vorzubereiten, das hat mir das Selbstvertrauen gegeben, schon irgendwie ins Ziel zu kommen.

 

Judith: Meine größte Herausforderung ist nach wie vor das Freiwasserschwimmen. Da ist bei mir die Zeit zweitrangig, das ist für mich Überlebenstraining. Um irgendwelche völlig sinnlosen Urinstinkte (Panik wegen Orientierungslosigkeit und Atemnot) bei mir zu unterdrücken, betrachte ich Schwimmen als mentale Entspannungsübung und nicht als Ausdauersport. Das macht natürlich nicht schnell, ließ mich aber entspannt aus dem Wasser kommen.

 

Macht ihr noch eine Mitteldistanz, oder reicht es fürs Erste? Oder kommt als nächstes die Langdistanz?

 

Caro: Mir hat es so Spaß gemacht - es geht auf jeden Fall weiter mit einer „längeren“ Distanz, ich hab schon etwas im Kopf aber das bleibt noch mein Geheimnis ;) 

 

Judith: Natürlich hat es Spaß gemacht! Ich glaube aber, ich bleibe bei der Distanz. Für mich fühlt es sich nach der goldenen Mitte zwischen Auskotzen auf den kurzen und Quälerei auf noch längeren Distanzen an. Aber wer weiß schon, vielleicht erfüllen uns meine Freundin und ich ja noch das Versprechen einer Langdistanz mit Ü40!