Bei den Deutschen Meisterschaften in Cottbus am vergangenen Wochenende gingen acht MTV-Trampolinturner an den Start. Sie hatten sich im Vorfeld bei diversen Wettkämpfen hierfür qualifiziert. Cottbus war für den MTV wieder eine Reise wert, den fast alle Sportler kamen mit einer Medaille oder einer WM-Quali im Gepäck wieder nach Hause.
Allen voran Leonie Adam. Die 22-jährige deutsche Nummer Eins sicherte sich gleich zwei Deutsche Meistertitel und die sichere Qualifikation zu den Weltmeisterschaften Ende November in Odense. Nach einer souveränen Pflicht sorgte sie in der Vorkampfkür für eine Schrecksekunde bei den Trainern und Zuschauern, als sie unfreiwilliger weise das Gerät verlassen musste. Zum Glück verletzte sie sich dabei nicht. Zum Finale hat es dennoch gereicht und dort sprang sie wieder souverän und ungefährdet zum Titel. Diesen hatte sie auch schon tags zuvor im Synchronwettbewerb zusammen mit ihrer Partnerin Silva Müller aus Bad Kreuznach gewonnen.
Erstmals bei den Männern starteten zwei MTV-Athleten, die noch im Vorjahr bei den Junioren am Start waren. Tim-Oliver Geßwein und Gideon Hirsch. Tim-Oliver turnte in der Pflicht mit der höchsten Schwierigkeit aller Männer und anschließend eine taktische Kür, die ihm reichte als 5. Ins Finale zu kommen. Dort sprang er wieder seine schwere Kür, mit der er eine Woche zuvor den Friendship Cup in Tschechien gewonnen hatte. Diese schöne Übung reichte ihm um auf’s Treppchen zu springen und gleich im ersten Jahr bei den Männern die Bronzemedaille zu gewinnen! Er profitierte dabei auch von den Abbrüchen der beiden Vorkampfführenden aus Bad Kreuznach.
Fast genauso gut war Gideon Hirsch. Er turnte sich als 8. ins Finale und belegte dort den fünften Platz. Am Vortag hatte er im Synchronwettbewerb bereits mit seinem Partner Rick Nadler aus München den dritten Platz erreicht. Tim-Oliver Geßwein turnte hier, zusammen mit Daniel Schmidt aus Hamburg auf den fünften Platz.
In der Konkurrenz der AK 16-18 griffen insgesamt vier MTV-Turner in den Wettkampf ein. Am erfolgreichsten war hier Maksim Sherman. Als fünfter hatte er sich für das Finale qualifiziert. Dort packte er noch einmal eine schwierigere Übung aus und konnte noch zwei Mitstreiter überholen. Er gewann in Cottbus die Bronzemedaille, was nicht nur ihn und die mitgereisten MTV-ler freute, sondern vor allem seinen Vater und Landestrainer Yewgenij Sherman. Knapp dahinter platzierte sich Victor Mohrmann. Er kam auf den fünften Platz, nachdem er im Vorkampf noch auf dem siebten Platz gelegen hatte. Am Vortag waren die beiden zusammen im Synchron angetreten und belegten hier den 5. Platz.
Ebenfalls im Synchron turnten Julia Negassa und Lilia-Marie Hindermann. Die beiden machten es sogar noch etwas besser, als die Jungs. Nach dem Vorkampf lagen sie noch auf dem 5. Platz. Im Finale turnten sie dann noch einmal eine sehr saubere Kür. Diese brachte sie um zwei Plätze nach vorne und damit auf den Bronzerang! Im Einzel sprang Julia Negassa ins Finale und belegte dort den fünften Platz. Nicht ganz so gut erging es Lilia-Marie Hindermann. Nach einer sauberen Pflichtübung, musste sie leider ihre Kür nach dem 5. Sprung abbrechen und erreichte Platz 12.
Unsere jüngste DM-Teilnehmerin Selina Staiber konnte leider am Synchronwettkampf der AK 14/15 nicht teilnehmen, da sie sich im Training am Knie verletzt hatte. Dank physiotherapeutischer Behandlung von Peter Mayer vom TB Ruit und Einsatz von Hausmitteln (Zinkleimverband) besserte sich ihr Zustand über Nacht jedoch wieder, so dass sie samstags im Einzel antreten konnte. Nach schöner Pflicht und guter Kür sicherte sie sich als sechste nach dem Vorkampf die Finalteilnahme. Ihr schwieriger Vortrag wurde im Finale leider nicht mehr ganz so gut bewertet, wie im Vorkampf, sonst hätte es für Selina auf das Treppchen gereicht. So wurde sie, da sie noch zwei Konkurrentinnen überholen konnte, letztlich undankbare Vierte mit nur knapp sechs Zehntel Rückstand auf die Dritte. Sie war damit jedoch beste Turnerin des jüngeren Jahrgangs (2001). Ihre beiden Kürleistungen reichten jedenfalls wieder, um die WM-Norm zu knacken. Die Qualifikation zu den Juniorenweltmeisterschaften im Dezember in Dänemark hat sie jedenfalls sicher.
Erfolgreiches Wochenende für die MTV-Trampolinturner! 6 Medaillen, 2 WM-Qualifikationen und fünftbester Verein Deutschlands im Medaillenspiegel. Bundestrainer Michael Kuhn und Landestrainer Yewgenij Sherman zeigten sich sehr zufrieden.
Bericht: Kai-Uwe Geßwein