Nur zwei Tage nach der 2:3-Pleite und den fünf vergebenen Matchbällen im Pokalfinale gegen den Dresdner SC hatte Allianz MTV Stuttgart die Chance, den Frust zu vertreiben – was eindrucksvoll gelang: Durch ein 3:0 (25:21, 25:19, 25:17) gegen Khimik Yuzhny/Ukraine zog der deutsche Meister wie schon 2019 ins Viertelfinale der Champions League ein. „Die Mannschaft hat eine gute Reaktion gezeigt, das war mental nicht einfach“, sagte Sportchefin Kim Renkema, während sich ihre Spielerinnen von den euphorischen Fans in der Scharrena feiern ließen, „wir sind stolz, wieder zu den besten acht Teams in Europa zu gehören.“
Im Viertelfinale treffen die Stuttgarterinnen, die als einer der drei besten Gruppenzweiten weiterkamen, nun auf einen echten Hochkaräter – im Lostopf sind am Donnerstag zwei Teams aus Istanbul (Vakifbank, Eczacibasi), Imoco Volley Conegliano/Italien und Dynamo Moskau. Wie die Aussichten sind, ins Halbfinale einzuziehen? „Wir freuen uns auf alles, was kommt“, meinte Renkema, „am liebsten würde ich nach Moskau fliegen. Dynamo ist der Gegner, gegen den wir vielleicht eine minimale Chance hätten.“
Der Sieg gegen den ukrainischen Meister Khimik Yuzhny, der in der Vorrunde nur vier Sätze gewann, war nie in Gefahr. Erstmals standen die Freundinnen Simone Lee und Krystal Rivers, die als beste Spielerin ausgezeichnet wurde, gemeinsam auf dem Feld, schon dies garantierte große Durchschlagskraft. Zudem überzeugten auch Alexandra Lazic und Martina Samadan, die ihr Tief aus dem Pokalfinale schnell abgehakt hatte. „Obwohl diese Formation noch nie zusammengespielt hat, nicht mal im Training, haben wir viel Power in der Offensive entwickelt“, meinte Coach Giannis Athanasopoulos, der die erst im Januar verpflichtete Lee im Pokalfinale nicht hatte einsetzen dürfen: „In dieser Besetzung habe ich Alternativen.“
Für den Bundesliga-Endspurt. Aber auch für die Fortsetzung der Mission Europa.
(Quelle: Stuttgarter Nachrichten)
Fotos: Tom Bloch