Die Sportstadt Stuttgart machte ihrem Namen alle Ehre, denn im Neckarpark fanden gleich drei Sportveranstaltungen parallel statt, nämlich der Gymnastik-Weltcup in der Porsche Arena, das VFB-Heimspiel gegen den HSV in der Mercedes Benz Arena und die Bundeligabegegnung MTV Stuttgart gegen Chemnitz in der SCHARRena.
Die Verkehrslage war entsprechend angespannt, Parkplätze gab es kaum noch und die S-Bahn-Haltestelle Neckarpark war gesperrt. Auch das Mitteldeutsche Turnteam, das in dieser Saison von Anbeginn gegen den Abstieg turnen muss, ist als Gegner natürlich kein Zuschauermagnet. Trotzdem fanden immerhin 500 hartgesottene Turnfans den Weg in die SCHARRena, und sie sahen ein MTV-Team, das von der ersten Übung an klar machte, wer hier der Herr in der SCHARRena ist. Zur Pause stand es bereits 42:6 und in der zweiten Hälfte wurde der Abstand bis zum Ende auf 69:18 ausgebaut.
Die Neuzugänge Anton Wirt (5 Score Points) und Daniel Weinert (12 Score Points) schlugen sich gut. Sebastian Krimmer wurde, zusammen mit Nationalturner Matthias Fahrig aus Halle, mit 15 Score Points als Topscorer geehrt.
Doch das Ergebnis soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Fehlerquote auf MTV-Seite nicht befriedigen konnte. Am Pferd mussten allein 3 MTV-Turner das Gerät verlassen, und dass dieses Gerät trotzdem mit 15:1 gewonnen wurde zeigt, dass die Mitteldeutschen nicht mehr als ein Aufbaugegner waren. Auch am Reck verfehlten Weinert und Sorrer nach ihren Flügen die Stange. Nur eine starke letzte Übung von Krimmer stellte am Ende sicher, dass alle 6 Geräte gewonnen wurden. Das war wichtig, denn die letzte Saison hatte gezeigt, dass am Ende auch die Gerätepunkten wichtig werden können. Die überragende Leistung des Tages zeigte der Ukrainer Igor Radivilov im MTV-Trikot. Der amtierende Europameister turnte an den Ringen mit 6,7 die schwierigste Übung des Tages und erhielt mit 15,4 auch die höchste Note.
Ein nicht geplanter „Höhepunkt“ war ein Feueralarm am 5.Gerät, worauf die gesamte Halle evakuiert werden musste. Ein kompletter Löschzug der Feuerwehr rückte an, um festzustellen, dass ein defekter Brandmelder in der Küche der Auslöser war.
Fotos: Georg Hrivatakis