Am letzten Ferienwochenende fand in Nottulln der internationale Kiepenkerl-Cup statt. Da dies ein wichtiger Qualifikationswettkampf zu WM und Jungend-WM (WAGC) war, starteten fast alle MTV-Trampoliner nach Westfalen - insgesamt 8 Sportler. Dass, aufgrund der späten Ferien in Baden-Württemberg, ein gewisser Trainingsrückstand der MTV-ler gegenüber den Sportlern aus den anderen Bundesländern vorlag, war den Stuttgartern nicht anzumerken. Alle vier Turner, die sich für die Finals qualifizieren konnten, kamen dort auch aufs Treppchen.
In der Altersklasse 15/16 der Mädchen gewann Selina Staiber ihren Wettkampf souverän. Bereits nach dem Vorkampf hatte sie das Feld angeführt und ließ auch im Finale nichts mehr anbrennen - Platz 1.
Sie erturnte sich damit wichtige Punkte für die WAGC-Qualifikation, wo sie zurzeit in ihrer Altersklasse auf Platz zwei steht.
In der gleichen Altersklasse bei den Jungs turnte Manuel Rösler gewohnt sicher ins Finale. Nur Benny Wizani, die Nummer eins aus Österreich, lag nach dem Vorkampf und Finale knapp vor ihm. Am Ende kam Platz zwei für ihn heraus. In der WAGC-Quali steht er damit souverän auf Platz 1 seiner Altersklasse - da sollte, bei jetzt noch drei anstehenden Qualifikationswettkämpfen eigentlich nichts mehr passieren.
Erstmals bei den Frauen versuchte sich die A-Jugendliche Aileen Rösler. Auch sie turnte sich sehr sicher ins Finale, knapp gefolgt von der sehr starken Holländerin Ramona Schuring. Leider reichten ihr ihre Pflichtpunkte um zwei Zehntel nicht zur WM-Qualifikation.
Im Finale turnte sie noch einmal eine noch bessere Kür, als im Vorkampf, was auch nötig war, um die Niederländerin auf Distanz zu halten. Ein verdienter erster Platz sprang am Ende dabei heraus.
In der WAGC-Wertung der 17-21-jährigen führt Aileen das Feld deutlich an. Wenn es also mit der WM-Qualifikation nicht klappen sollte, darf sie auf jeden Fall bei der Jugend-WM im November in Sofia starten. Außerdem wurde sie vom Bundestrainer David Pittaway für die Weltcups im Oktober nominiert.
Leonie Adam musste bedauerlicherweise ihre Kür abbrechen, und kam somit als 9. knapp nicht ins Finale.
Bei den Männern turnte sich lediglich Tim-Oliver Geßwein als 5. ins Finale der besten 8. Immanuel Kober sprang leider nach seinem letzten Kürsprung auf die Matte und damit auf Platz 9 - knapp am Finale vorbei. Maksim Sherman turnte eine gute Pflicht und solide Kür. Allerdings reichte dies in dem starken Feld, in dem die gesamte deutsche Trampolinelite am Start war, noch nicht um ins Finale zu kommen. Er wurde schließlich 11. von 19 Startern.
Tim-Oliver sprang im Finale eine noch bessere Kür als im Vorkampf und kam verdient auf den 3. Platz hinter den beiden Bad-Kreuznachern Kyrylo Sonn und Fabian Vogel. Damit erturnte er sich wichtige Punkte für die WAGC-Quali, bei der er mit 21 Jahren letztmals starten dürfte. Zurzeit liegt er hier auf Platz 7 in einem sehr starken Feld. Vier Trampolinturner dürfen zur WAGC, drei Qualifikationen stehen noch aus. Vielleicht reicht‘s ihm ja nach Sofia, die Chancen stehen jedenfalls nicht allzu schlecht.
Noch nicht ganz auf dem Leistungsstand von vor den Ferien ist unsere Jüngste - Petya Doncheva. In der Altersklasse 2003/2004 musste sie sich deshalb mit Platz 15 von 37 gestarteten Mädchen zufrieden geben.
Das Trainergespann um Michael Kuhn (Yewgenij Sherman, Michael Kubicka, Markus Kukral) war im Großen und Ganzen angetan von den Leistungen der MTV-Trampolinspringer, sahen in diesem frühen Saisonstadium allerdings auch noch Verbesserungspotenzial.
Bericht: Kai-Uwe Geßwein