Gleich 8 Triathletinnen und Triathleten des MTV Stuttgart stellten sich dieses Jahr am 20 Juli der Harausforderung Ironman bei der Challenge Roth. Monika Weber erzählt uns von ihrem Renntag.
Nach einer kurzen Nacht, in der ich erstaunlicher Weise trotz Aufregung Schlaf gefunden hatte, klingelte um 3.30 der Wecker. Draußen war es noch dunkel. Für Frühstück war mein Magen nicht wirklich empfänglich aber ein paar Bissen mussten rein. Um 4:30 fuhren wir los zum Schwimmstart. Dank der guten Organisation gab es keinen Stau auf den 7 Km Anreise. Einige von uns MTV-lern - insgesamt waren ja neun am Start - kamen in der Wechselzone 1 zusammen und philosophierten was der Tag wohl bringen mag. Kurz vor dem Schwimmstart gings los und ich bekam leider eine unsagbare Übelkeit. Ganz ehrlich, ohne meinen Lebensgefährten der auch startete und mir Mut zusprach hätte ich ganz schnell meine Sachen genommen und wäre nach Hause. So aber fasste ich meine ganzen Mut zusammen und ging raus ins Wasser zum Schwimmstart. Der Kanal war mit 21 Grad Wassertemperatur regelrecht kuschelig. Kaum ertönte der Startschuss für meine Schwimmgruppe war prompt die Übelkeit weg. Ich konzentrierte mich jetzt nur noch aufs Schwimmen. Die ersten Meter musste ich mir etwas Platz verschaffen bis ich ungehindert mein Tempo schwimmen konnte. Leider wurde ich 2 Mal von schnelleren Schwimmern aus der nachfolgenden Gruppe überschwommen. Sehr unangenehm, gehört aber offenbar dazu. Nach 1:35h stieg ich aus dem Wasser und freute mich, mich jetzt für die kommenden 180 km auf mein neu erworbenes und perfekt zu mir passendes Rad setzen zu dürfen. So fuhr ich km um km, ernährte mich regelmäßig, trank alle 20min und nahm genügend Riegel und Saltsticks zu mir. Die ganze Zeit genoss ich die Landschaft und die die unglaubliche Stimmung. Am Solarer Berg, dem grössten Stimmungsnest auf der Radstrecke, bekam auch ich wie die meisten Starter Gänsehaut und mir schossen Tränen in die Augen. Wenn man den Berg hochschaut, an dem tausende von Menschen auf der Strasse stehen, einen anfeuern und es kaum möglich ist zu erkennen wo und wie man durch diese Menschenmassen durchkommen soll, ist das einfach unbeschreiblich.
Nach 6 Stunden und 30 Minuten stieg ich total glücklich vom Rad und fühlte mich besser als erwartet. Die ersten 7 Km konnte ich in gutem Tempo laufen dann musste ich aber ab und an auch Gehpausen machen. Bei ca. 33 Grad Außentemperatur für mich aber auch kein Wunder. Bei den Verpflegungsstation hielt ich meist kurz an und nahm abwechselnd Wasser, Cola, Bananen, Hühnerbrühe, Salz und Früchte zu mir. Die gereichten und mit Wasser getränkten Schwämme, die ich mir unter das Trikot steckte, waren bei der Hitze eine wahre Wohltat. Als dann ein Gewitter aufzog sank die Tempertur deutlich ab. Die Folge war, man kühlte merklich aus und der eine oder andere lief fortan sogar mit Thermofolie als Wärmeschutz weiter.
Die Kräfte schwanden nun auch bei mir zunehmend und irgendwann wollte ich dann einfach nur noch nach Hause. Bei Kilometer 35 wartet aber eine riesige Überraschung auf mich - meine Schwester samt Familie. Mein Schwager motivierte mich sogar wieder schneller zu laufen und lief die letzten Kilometer - in völlig ungeeigneten und allein vom Hinsehen blasenbringenden Schuhen mit bis nach Roth.
Nach 14 Stunden und 3 Minuten erreichte ich überglücklich und voller Endorphine das Ziel. Ich hatte es geschaftt! Unter 15 Stunden hatte ich mir vorgenommen. Und es war noch nicht einmal dunkel.