"Hells Bells" im Land der 1000 Hügel

Bericht von der Challenge Kraichgau

Zum wiederholten Male waren einige MTVler bei der Challenge Kraichgau am Start. Uwe Schirmer und Steffen Pleßmann starteten bei der Mitteldistanz, quasi als Vorbereitungswettkampf für ihren Saisonhöhepunkt: das Langdistanzrennen der Challenge Roth am 20. Juli 2014. Für Annabelle Kalb und Andreas Busch hingegen war es die Premiere bei der olympischen Distanz und das gleich bei einem der größten Wettkämpfe in Baden-Württemberg. Hier ein kurzer Bericht.

 

 

Mitteldistanz über 1900 m Schwimmen, 90 km Rad und 21,1 km Laufen (Bericht von Steffen Pleßmann)

 

Nachdem bereits am Tag zuvor die Startunterlagen abgeholt, die Räder eingecheckt und die Laufsachen abgegeben wurden ging es am Sonntagmorgen weiter. In der Wechselzone wurden die letzten Dinge am Rad gerichtet und der Kleiderbeutel für das Radfahren abgegeben. Pünktlich ab 9:00 Uhr ging es dann los. In sechs Gruppen aufgeteilt wurden die rund 2000 Einzelstarter und über 100 Triathlon-staffeln zu den Klängen von AC/DCs "Hells Bells" per Kanonenschläge auf die Reise geschickt. War es am Samstag bei der Wettkampfbesprechung noch unklar ob wegen der aktuell hohen Wassertemperatur im Neoprenanzug geschwommen werden darf, so gab es dann doch noch die Freigabe. Wahrscheinlich hat man beim Messen doch noch eine kalte Stelle gefunden.

Schwimmen ist per se nicht so meine Stärke und ich wollte es nur hinter mich bringen. Leider war mir zweimal die Schwimmbrille beschlagen, so dass ich kurze Pausen machen musste um für klare Sicht zu sorgen. Generell ist es als Brillenträger beim Freiwasserschwimmen nicht so einfach die Orientierung zu behalten, da bei der Streckenlänge (eine Runde über 1900 m) die Bojen einen großen Abstand haben. Des Weiteren kam mir mein Neoprenanzug recht eng an den Schultern vor, leider hatte ich in diesem Jahr noch nicht damit trainieren können.

Endlich an Land ging es auf dem Rad weiter. In diesem Jahr fühle ich mich recht fit, nur leider war der Wind – neben den zahlreichen, zum Teil auch steilen Anstiegen (rund 1000 Höhenmeter) – ein beständiger Gegner. Schön waren die Fangruppen die an zahlreichen Streckenabschnitten die Triathletinnen und Triathleten anfeuerten und aufmunterten. Beim Radfahren konnte ich mich im Feld konstant nach vorne schieben und habe etwa 200 Leute überholt.

Das Laufen am Ende konnte ich mir gut einteilen, da mir die Strecke von meinem Start in 2012 gut im Gedächtnis geblieben ist. Lediglich mein Magen bereitete zu Beginn kleine Probleme, da ich wohl zu viel von den isotonischen Getränken beim Radfahren zu mir genommen hatte. Eine gute Balance habe ich in der Mischung von Cola/Wasser gefunden und um den Laufrhythmus beizubehalten auch nur noch zwei der insgesamt vier Verpflegungsstellen angesteuert. Insgesamt waren drei Runden zu laufen, auf denen ich mein Tempo – mit Unterstützung seitens der Zuschauer – recht konstant halten konnte.

In der Woche nach dem Wettkampf wurde der Trainings-umfang insgesamt etwas reduziert, aber trotzdem ging die Vorbereitung auf die Challenge Roth natürlich weiter – muss ja!

 

Die Einzelergebnisse im Überblick:

4h:52min:59s – Uwe Schirmer (176. Mann im Ziel und Platz 53 in AK M30; Schwimmen: 31min:20s / Rad: 2h:42min:32s / Laufen: 1h:34min:56s)

5h:48min:00s – Steffen Pleßmann (1055. Mann im Ziel und Platz 168 in AK M35; Schwimmen: 52min:17s / Rad: 3h:01min:16s / Laufen: 1h:48min:01s)

 

 

Olympische Distanz übe 1500 m Schwimmen, 40 km Rad und 10 km Laufen (Bericht von Andreas Busch)

 

Während der Veranstaltungssprecher bereits das Einlaufen der ersten Profis auf der zuvor ausgetragenen Mitteldistanz-Strecke kommentierte, bereiteten sich die Stuttgarter Novizen auf der olympischen Distanz, Annabelle Kalb und Andreas Busch, auf den Start ihres Wettkampfes vor.

Bereits seit 12 Uhr Mittags wurde in Anbetracht der Außentemperatur spekuliert, ob mit oder ohne Neopren geschwommen werden sollte. Ab spätestens 13:00 Uhr herrschte Gewissheit und der Veranstaltungssprecher wurde nicht müde zu betonen, dass bei einer Wassertemperatur von mehr als 22 Grad ohne Neopren geschwommen werden muss.

Der Start erfolgte für Andreas um 14:00 Uhr, für Annabelle um 14:15 Uhr und führte bei hervorragenden Wasserbedingungen in einem Dreieckskurs von 1500 m durch den See. Der Ausstieg aus dem Wasser und Wechsel auf das Rad wurden von frenetischem Beifall der Zuschauer sowie durch professionelle Hilfe seitens der freiwilligen Helfer erleichtert.

Die anschließende Radstrecke war nicht nur landschaftlich sondern auch in Anbetracht der zahlreichen Unterstützer und Helfer am Straßenrand sehr reizvoll und vermittelte den Eindruck eines sehr professionellen Wettkampfes, so dass die vielen Höhenmeter fast in der Begeisterung untergingen.

Die anschließende Laufstrecke war frei von Höhenmetern, dafür umso reicher an Versorgungsstationen mit Schwämmen und Getränken aller Art. Das Überangebot an Getränken, Snacks und guter Stimmung im Ziel rundete einen tollen Wettkampftag ab, der definitiv Lust auf mehr gemacht hat.

 

Andreas erreichte bei seinem ersten Wettkampf über diese Distanz nach 3h:02min:20s als 303. Mann das Ziel, Annabelle nach 3h:20min:44s als 118. Frau.