Der letzte komplette Spieltag in der zweiten Volleyball-Bundesliga Süd ist vorüber, an dem das Team von Allianz MTV Stuttgart II sein letztes Saisonspiel mit einem glatten 3:0-Auswärtserfolg (26:24, 25:16, 25:21) bei der TG Bad Soden beendet hat. Soweit, so gut. Doch ob dies zum Klassenerhalt reicht, wird sich zeigen, wenn auch die letzten coronabedingt verlegten Spiele allesamt nachgeholt sind.
„Zunächst einmal bin ich sehr zufrieden, wie cool die Mannschaft in Bad Soden mit der Situation zurechtgekommen ist“, sagte MTV-Trainer Johannes Koch. Die Arbeit mit seinem Team sei ja extrem auf Ausbildung und individuelle Weiterentwicklung ausgerichtet. „Dass sie jetzt damit umgehen mussten, unbedingt zu gewinnen – und zwar zu Null oder mit maximal nur einem Satzverlust – und wie sie das gemacht haben, davor habe ich großen Respekt.“ Das Ergebnis liest sich jedoch deutlicher als es die einzelnen Satzergebnisse tatsächlich hergaben. „Wir waren den Umständen entsprechend nervös und der Gegner recht aggressiv. Aber wir haben das Hinspiel bereits gewonnen und gewusst, dass wir es können“, meint Koch.
Mit der Erstliga-Zuspielerin Hannah Kohn in der Regie, der Routinierin Martha Deckers sowie der Juniorinnen-Nationalspielerin Zoe Welz in der Mitte, die in dieser Saison wohl die größten Fortschritte im Team gemacht hat und sich wieder einmal die Auszeichnung als wertvollste Stuttgarter Spielerin abholen durfte, setzte Koch auf seine personell beste Aufstellung. „Auch wenn es zwischendurch immer wieder mal eng wurde, hatten wir immer das Gefühl, dass wir gewinnen werden“, meinte der Coach.
Gleichwohl: Nun hängen Koch und sein Aufgebot erst einmal in der Warteschleife. Denn die alles entscheidende Partie ihres direkten Konkurrenten um den ersten Abstiegsplatz ist für den 14. Mai angesetzt, der TV Dingolfing trifft dann auf den TV 05 Waldgirmes. Die „Dingos“ können sich in eigener Halle vor ihren Fans mit einem Sieg die Zweitligameisterschaft sichern. Sollte aber das Team aus Waldgirmes gewinnen, würden sie an den Stuttgarterinnen im Klassement noch vorbeiziehen. Bei einer Tiebreakniederlage müsste sogar der Taschenrechner gezückt werden, denn dann müssten die Ballpunkte herangezogen werden – eine Millimeterentscheidung.
„Es ist recht unglücklich, dass der Verband diese Entscheidung so weit nach hinten verlegt hat. Das gilt auch für die betroffenen Mannschaften, die nun bis dahin weiter trainieren müssen“, sagte Koch. Abwarten und auf einen Sieg von Dingolfing hoffen – so lautet nun das unwillkommene Motto aus Sicht der Nord-Stuttgarterinnen.
Allianz MTV Stuttgart II : Hannah Kohn, Leonie Büdenbender, Jennifer Böhler, Britta Schammer, Martha Deckers, Zoe Welz; Magdalena Fischer (Libera). Eingewechselt: Lena Günther.
Quelle: Stuttgarter Nachrichten
Autor: Tom Bloch