„Am Ende war es eine deutliche Angelegenheit, wir hätten es am Anfang nicht unbedingt so spannend machen müssen“, sagte Trainer Valeri Belenki nach der Siegerehrung vor rund 600 Zuschauern in der Stuttgarter SCHARRena.
In der Tat, die Turner taten sich anfangs gegen die stark auflaufende Siegerländer KV schwer. Nur mühsam schafften sie den ersten Gerätesieg mit 5:4 am Boden. Zu verdanken war dies Felix Pohl und Alexey Rostov. Auch am Pauschenpferd lief es für die Stuttgarter nicht rund. Einzig Daniel Weinert und Rostov konnten sich in Szene setzen. Dennoch sicherten sich die Stuttgarter wichtige Gerätepunkte, die am Ende der Saison einen Ausschlag über die Finalteilnahme werden könnten.
Anders als am ersten Wettkampftag mussten die Turner um Mannschaftskapitän Sebastian Krimmer an den Ringen eine Niederlage in Kauf nehmen. „Dieser Punktverlust war kalkuliert, da unsere Übungen niedrigere Ausgangswerte haben“, erklärte Krimmer die Niederlage. Die Wende kam nach der Pause. Am Sprung standen sich die Mannschaften nicht viel nach. Die besseren Wertungen erhielten am Ende die Stuttgarter. Ein weiterer Gerätesieg wurde auf dem MTV Konto verbucht. Am Barren liefen die Gastgeber dann in Hochform auf und machten den Sack zu. Alexander Maier konnte sogar sein Duell gegen Philipp Herder vom Siegerländer KV mit drei Scorepunkten gewinnen. Im sogenannten „Bauch“ der Mercedes Benz Arena machten die Zuschauer zum Schluss nochmals richtig Stimmung und puschten Philip Sorrer, Krimmer, Pohl und Rostov zum Sieg.
Der MTV Stuttgart verbesserte sich in der Tabelle um einen Platz und rangiert nach dem zweiten Wettkampftag nun aussichtsreich auf Platz drei.
Es wurde viel geredet, es wurde viel gemutmaßt, ob es denn Karlsruhe-Söllingen, nach dem Wechsel der beiden Schäfer Schwestern, Pauline und Helene, sowie Sophie Scheder vom TuS Chemnitz-Altendorf gelingen könnte, die Vormachtstellung der Stuttgarter Turnerinnen zu unterbinden. Dem war nicht so! Die Turnerinnen des MTV schlugen mal wieder zu. Im bayrischen Waging am See überzeugte die Mannschaft um Kapitänin Kim Bui und das ohne den Einsatz von Top Turnerin Tabea Alt. Überraschenderweise wurde das Küken der Mannschaft Emelie Petz vor den Augen der Bundestrainerin Ulla Koch Topscorerin des Tages. „Emi und Kim haben ihren Job richtig gut gemacht“, stellte Trainerin Marie-Luise Probst-Hindermann zufrieden fest. Für Neuzugang Kim Ruoff und Emi Petz zählte die Leistung als Qualifikation für die europäischen Jugendspiele (EYOF) im Juli in Ungarn. Einzig am Schwebebalken gab es Schwächen der Stuttgarterinnen. Mehrere Stürze musste das Team am Zittergerät verkraften. Eine starke Leistung hingegen zeigte Carina Kröll, sowohl am Balken als auch am Boden. Die Siegerin des Weltcups im slowenischen Koper präsentierte sich in ausgezeichneter Form. Und auch Bronzemedaillen Gewinnerin Elisabeth Seitz lieferte wieder ab. Mit der Tageshöchstwertung von 14,75 Punkten am Stufenbarren setzte sie sich einmal mehr in Szene. Die Bundesliga der Frauen geht nach nur einem Wettkampftag in die Sommerpause. Vorrang haben jetzt die nationalen Titelwettkämpfe im Juni in Berlin und die Vorbereitung auf internationale Einsätze.