Der MTV Stuttgart rüstet sich

für die Energiekrise

Im Rahmen eines SWR-Interviews mit Lennert Brinkhoff, hat unser Geschäfstführer für Liegenschaften, Peter Kolb, stellvertretend für die Geschäfstführung und den Vorstand, die Situation,Vorbereitungen und Strategien des MTV Stuttgart im Umgang mit der bevorstehenden Energiekrise beantwortet.

 

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Die Energiekosten in Deutschland steigen. Gas könnte im kommenden Winter knapp werden. Das betrifft auch Sportvereine. Wie geht der größte Sportanbieter Stuttgarts damit um?

 

Mit Blick auf die aktuelle Nachrichtenlage und eine drohende Energiekrise sind die Sorgen bei Peter Kolb "sehr groß". Der Geschäftsführer vom MTV Stuttgart, dem größten Sportanbieter Stuttgarts, setzt auf der anderen Seite "großes Vertrauen in die Politik". Sein Verein spürt die steigenden Energiekosten bisher nicht. Dank langfristiger Verträge mit den Energiepartnern.

 

Bei der nächsten Warnstufe droht eine Kostenexplosion

 

Im Vergleich zu anderen Vereinen ist der MTV bisher verschont geblieben. Aktuell gilt in Deutschland die zweite Gas-Warnstufe. Bei einer weiteren Eskalation der Lage droht den Vereinen eine Kostenexplosion. "Sollte die nächste Stufe ausgerufen werden, dann können die Energieversorger die Preise entsprechend anpassen. Dann wird es uns treffen", so Kolb. Von einer Verdopplung bis zu einer Verzehnfachung hält der MTV-Geschäftsführer alles für möglich.

 

Obwohl der Verein aktuell noch nicht akut betroffen ist, sind bestimmte Maßnahmen schon ergriffen worden. Nicht nur "zu Gunsten der eigenen Vereinskasse, sondern auch für die Allgemeinheit". Beim MTV wurde die Wassertemperatur im vereinseigenen Schwimmbad abgesenkt, Duschwasser soll reduziert verbraucht werden, ohne dabei nötige Hygienekonzepte zu übergehen. Eine Herausforderung.

 

Kurzfristige Maßnahmen sind also getroffen oder liegen in der Schublade. Langfristig muss die komplette Energieversorgung auf die Probe gestellt werden. "Wir planen natürlich auch, die Anlagen zu modernisieren. Wir haben eine Photovoltaik-Anlage, planen eine zweite, vielleicht auch mit Solartechnik und haben unsere Beleuchtung auf LED umgestellt."

 

Der MTV Stuttgart setzt auf die Unterstützung der Politik

 

Solche Maßnahmen sind kostspielig und abhängig von (sport-)politischer Unterstützung. Bei Genehmigungen und Finanzierung. Aber auch bei der Ermöglichung des laufenden Betriebes. Peter Kolb hat klare Botschaften an die Politik: "Wir brauchen die Unterstützung von der Stadt, dass die Sporthallen offen bleiben. Ohne geöffnete Hallen können wir keine Kurse mehr anbieten, was uns dann wieder extrem treffen würde."

 

Der Verein kommt aus zwei schwierigen Corona-Wintern, mit erheblichen Mitglieder- und Substanzverlusten. "Von unseren Mitgliederzahlen sind wir auf einem Stand von 1999. Uns hat Corona da um mehr als zwanzig Jahre zurückgeworfen." Den MTV belastet das mit einem Fehlbetrag von mehr als 100.000 Euro pro Jahr. Sollte es nach den Lockdown-Phasen wegen Corona zu einem Energie-Lockdown im kommenden Winter kommen, formuliert Kolb die Folgen deutlich: "Sollten durch die Energiekrise, was ich nicht hoffe, Mitglieder austreten, keine Angebote stattfinden, dann gibt es nochmal eine richtige Keule für die Sportvereine."

 

Quelle: SWR Sport Autor:Lennert Brinkhoff