So wie sich kleine Kinder auf Weihnachten und die Geschenke freuen, zählen die Roth-Starter mittlerweile die Tage zu ihrem Wettkampfhöhepunkt rückwärts – nur leider fehlt uns ein Kalender mit leckerer Schokolade. Stattdessen werden die letzten langen Trainingseinheiten geplant, verschiedene Belastungsreize gesetzt und untereinander die persönlichen Rennstrategien ausgetauscht. Im Folgenden ein kurzer Vorbericht von Steffen Pleßmann.
Gleich 8 Triathletinnen und Triathleten des MTV Stuttgart werden am Sonntag, 20. Juli 2014 bei der Challenge Roth auf der Langdistanz gemeinsam an den Start gehen. Der persönliche Anspruch reicht dabei von „Finish with a smile - beim 1. Mal erfolgreich ankommen“ bis hin zu einer Zielzeit von unter 10 Stunden. Bald wird sich zeigen inwieweit Theorie und Realität zueinander passen.
Bisher verliefen unsere Vorbereitungen sehr unterschiedlich: vom berufsbedingten Umzug und damit verbundenem Trainingsausfall, kleineren Verletzungen in der Vorberei-tungszeit (vielmehr Pech als falsches Training bzw. Überlastung), ein neues Triathlonrad mit Anpassungs-schwierigkeiten bis hin zu einer optimalen Vorbereitung mit intensivem Trainingslager aktueller Bestform ist alles dabei.
Um einen Eindruck von der Strecke zu bekommen machten sich vier Triathleten auf den Weg in Richtung Nürnberg. Die Schwimmstrecke im Main-Donau-Kanal bei Hilpoltstein ist simpel, da kann man sich zumindest am Streckenrand orientieren. Mal schauen wie es mit gleichzeitig rund 2000 Starterinnen und Startern im Wasser ist, auch wenn in Gruppen gestartet wird. Die Wassertemperatur im fließenden Gewässer wird sicherlich relativ niedrig sein und es darf voraussichtlich im Neoprenanzug geschwommen werden (das erleichtert generell etwas das Schwimmen durch eine bessere Wasserlage, da mehr Auftrieb).
Das Abfahren der Radstrecke war ein tolles Erlebnis. Viele Athleten waren ebenfalls vor Ort und fuhren die gut ausgeschilderte Strecke ab – ein großes Hallo an allen Ecken. Die Landschaft ist abwechslungsreich und die schnellen Abfahrten und Kurven scheinen meiner Meinung nach ungefährlich zu sein. Die Radstrecke über 180 km (zwei Runden ? 86 km plus 8 km) führt über den Kalvarienberg bei Greding, den Solarer Berg (eines der Stimmungshighlights) über Eckersmühlen zurück nach Roth. Besonders auf der ersten Radrunde gilt es Ruhe zu bewahren und bloß nicht übermotiviert viel zu schnell angehen. Andernfalls kommt das K. o. früher als man denkt.
Lediglich die Laufstrecke haben wir ausgelassen, aber am Ende heißt es eh „Augen zu und durch“. Über 42,195 km geht es dann entlang des Main-Donau-Kanals (doppelte Wendepunktstrecke) und endet schließlich in Roth.
Die Challenge Roth in Stichworten:
Die Challenge Roth ist neben dem Ironman in Frankfurt/Main der größte Triathlon-Wettkampf in Deutschland. Bei dem Langdistanz-Triathlon müssen die Sportlerinnen und Sportler 3,8 km im Main-Donau-Kanal schwimmen, anschließend 180 km durch Mittelfranken Rad fahren und danach einen Marathon über 42,195 km laufen. Der Rother Kurs gilt als besonders anspruchsvolle, aber auch als sehr schnelle Strecke und ist deshalb bei Fans und Sportlern besonders beliebt. Die aktuellen Weltbestzeiten über die Triathlon Langdistanz wurden in Roth 2011 aufgestellt, sowohl bei den Frauen (Chrissie Wellington 8h:18min:13s), als auch bei den Männern (Andreas Raelert 7h:41min:33s).