"Das wichtigste ist das Team!"

Serie - Teil 1

Michel, Du bist jetzt seit sieben Jahren im MTV-Stuttgart als Turner aktiv. Was begeistert Dich so an der Sportart?

 

Einfach, was man alles machen kann und wie viele Möglichkeiten man hat. Es gibt von Anfang an sechs Geräte, das heißt, es ist für jeden was dabei was einem Spaß macht. Man kann sich einfach ein bisschen austoben – das ist auch das, was mich hierhergeführt hat. Es macht einfach immer noch Spaß und es ist immer schön neue Sachen zu lernen, neue Sachen zu können. Man kann sich immer als Team freuen. Die Leute hier sind einfach supernett. Das bringt einen dazu, dass man dann auch so lange dabeibleibt.

 

Du hast dein Team angesprochen. Seit 2016 turnst Du für den MTV-Stuttgart in der Liga, aktuell im MTV Stuttgart II. Du bist erst in die Bezirks- dann in die Landesliga aufgestiegen. Was bedeuten Dir diese Erfolge?

 

Ich finde es schön, dass es als Team geschafft wurde. Ich habe vielleicht selber nicht so viel dazu beigetragen, aber man hat sich trotzdem so gefühlt, als wenn man eine Einheit ist. Auch wenn man nur ein Gerät geturnt hat, war das trotzdem schön und jeder hat sich für jeden gefreut. Die Erfolge waren dann natürlich das Sahnehäubchen auf der Torte. Aber wichtiger ist, dass man das als Team macht!

 

Viele Turner hören mit 15 oder 16 Jahren auf. Du bist 18 und immer noch dabei. Was ist Deine Motivation im Training?

 

Als ich 15, 16 war, war ich auch kurz bisschen in so einer Down-Phase. Aber da muss man sich einfach durchkämpfen. Die Motivation, die mich im Training packt, ist, dass obwohl man immer Sport macht, um sich im Turnen weiterzuentwickeln, tut man gleichzeitig seinem Körper was Gutes. Das ist nicht nur Kraft oder nicht nur Beweglichkeit – sondern ganz viel was dazu gehört. Das ist einfach richtig gut für den Körper. Einerseits ist es wichtig für mich selber und andererseits ist es ein Ausgleich. Und als drittes: Man lernt einfach immer was dazu, wie ich vorher ja schon gesagt habe. Es macht Spaß, wenn man ein Team hat, dass einen unterstützt. Dann ist es auch weniger so, dass man aufhört.

 

Wie hast Du Dich in der Corona-Krise fitgehalten? Gibt es Tipps, die Du mit allen Teilen möchtest?

 

In der Corona-Krise war ich selbst leider auch nicht so aktiv. Ich fande es sehr schön, dass unser Trainer immer Programme mit uns gemacht hat und uns motiviert hat. Ich bin öfter mal bisschen Laufen gegangen, aber bei mir selbst war es eigentlich auch so, dass die Motivation ziemlich weit unten war. Als konkreten Tipp: Man sollte sich Zeiten setzten, wann man Trainiert. Zum Beispiel nach dem Aufstehen, wenn man nach Hause kommt…

 

 

Du hast schon vor längerer Zeit die Kampfrichter D-Lizenz abgeschlossen, absolvierst aktuell den Lehrgang für den C-Trainerschein. Erlangt man da eigentlich eine neue Perspektive fürs Turnen?

 

Auf jeden Fall! Beim Kampfrichten sieht man nochmal besser, was die Leute für Fehler machen und kann das auf sich selber reflektieren. Deswegen würde ich auch jedem empfehlen, dass er die (Kampfrichterausbildung, Anm. d. Red.) macht. Das ist keine „Zeitverschwendung“, letztendlich hilft es einem selber. Beim C-Trainer ist es ähnlich. Es gibt viele Sachen, die man auf sich selber reflektieren kann. Das ist richtig schön, wenn man dann auch sein Training verbessern kann oder seinen Teamkollegen an manchen Stellen bessere Tipps geben kann. Man hat ein tieferes Verständnis vom Turnen und von den Bewegungen.

 

Was hast Du Dir mit deiner Mannschaft konkret für die nähere Zukunft vorgenommen?

 

Für die Mannschaft wünsche ich mir erstmal, dass sie so lange wie möglich noch zusammenbleibt. Es gibt leider schon wieder Leute, die Schulbedingt aufhören. Ich wünsche mir, dass wir weiter zusammenbleiben und das weiter zusammen machen. Schön wäre es in die Bezirksliga und dann vielleicht sogar in die Landesliga aufzusteigen. Aber das wichtigste – wie gesagt – ist für mich, dass wir da als Team sind und Spaß haben!

 

Interview: Tim Schumacher