Nicht nur aufgrund ihrer sportlichen Erfolge in der Wintersaison 2021/2022 als Weltmeisterin von Lillehammer und Bronzemedaillengewinnerin in Peking im Biathlon war Anja Wicker zum Ball des Sports in Wiesbaden von der Stiftung Sporthilfe eingeladen. Sie startete auch im sportlichen Rahmenprogramm, das bei jedem dieser Benefizveranstaltungen zugunsten der Sporthilfe nicht fehlen darf. Diesmal wurde die Sportart Biathlon den Ballgästen direkt vorbei an Tischen und Stühlen während des Hauptgangs serviert. Zwei Staffeln, gemischt aus Biathleten des DSV und Paralympischen Athletinnen traten in einem Schauwettkampf auf Skirollern gegeneinander an. Geschossen wurde mit Laserwaffen, so dass sich die Gäste gefahrlos und entspannt zurücklehnen konnten, um die sechs Teilnehmenden auf einer eigens dafür konstruierten Bahn zu verfolgen. Anja startete in Team 1 zusammen mit Maren Hammerschmidt und Philipp Nawrath. Wie zuvor schon in der Generalprobe traf Anja alle Scheiben und lieferte einen souveränen Auftritt ab. Ganz knapp unterlag Team 1 trotzdem Team 2 mit Hanna Kebinger, Leonie Walter mit ihrem Guide Pirmin Strecker und Roman Rees, die zwei Sekunden schneller waren. Das Publikum war begeistert über diese Einlage und die beiden Teams konnten das entgangenen Hauptgericht mit zeitlicher Verzögerung auch noch genießen. „Es ist immer eine besondere Sache, beim Ball des Sports dabei zu sein. Dann auch noch im Programm aufzutreten ist natürlich nochmal etwas ganz Spezielles.“ Anja war zur ersten Probe bereits am Tag zuvor angereist. „Damit konnte ich einen Blick hinter die Kulissen werfen. „Es ist unglaublich, welcher Aufwand nötig ist, um für die Gäste eine tolle Veranstaltung möglich zu machen. Alleine schon die technische und handwerkliche Seite wie Beleuchtung, Musik und Akkustik, Einspielen diverser Videoclips und –botschaften und in diesem Fall auch das Herstellen einer sicheren Biathlonstrecke durch die Halle sind bemerkenswert. Für mich war es eine Ehre, Teil Balls zu sein, schließlich ist die Unterstützung der Sportlerinnen und Sportler durch die Sporthilfe ein ganz wichtiger Bestandteil während und auch noch nach der sportlichen Karriere.“
Anja war direkt aus dem Höhentrainingslager im italienischen Livigno nach Wiesbaden gereist. Die Vorbereitung auf die neue Saison ist in vollem Gange. Leider muss Anja von ihrem in sechzehn Jahren mehr als ans Herz gewachsene Gewehr Abschied nehmen. Die unterschiedlichsten Bedingungen mit Hitze, Kälte und vor allem Nässe bei Training und Wettkampf haben ihre Spuren hinterlassen, weshalb ein Austausch jetzt notwendig ist. Das „Neue“ ist bereits eingetroffen, muss aber noch an die Athletin angepasst werden. Als Nächstes steht für Anja Ende Juli ein mehrtägiger Leistungstest im Olympiastützpunkt Freiburg an, Ende August reist die Nationalmannschaft Ski Nordisch dann erstmals zu einem Lehrgang ins italienische Toblach.
Text: Volker Wicker