Im ersten Satz spielten die Mannschaften noch auf Augenhöhe, vergaben sich bis auf kleinere Break-Serien bis zur technischen Auszeit (16:15) nicht viel. Dank eines krachenden Doppelblocks von Nikki Lindow und Valerie Nichol zog Stuttgart dann auf 18:15 weg, sofort wieder von Dresden eingefangen durch ein Dreier-Break. Um einen Impuls im Spielaufbau zu setzen, entschied sich Hernandez für seinen Standardwechsel und brachte Debbie van Daelen und Femke Stoltenborg für Val Nichol und Kaja Grobelna. Die Folge: Fünf Punkte in Folge für Stuttgart, bei denen vor allem Kim Renkema mit zwei hart umkämpften Punkten zeigte, warum sie bei Allianz MTV die Chefin auf dem Platz ist und wie gut sie ihre Mitspielerinnen mitzureißen vermag. Nneka Onyejekwe konnte zwar noch zwei Punkte wiedergutmachen, einer davon ein cleverer Drop-Block, doch danach blockten Micheli Pissinato und Debbie van Daelen die heranstürmende Gina Mancuso derb, Punkt für Stuttgart, Satzgewinn.
Im zweiten Durchgang war es dann in der Halle phasenweise ungewohnt still, weil anscheinend keiner so recht glauben konnte, was sich da auf den 18 x 9 Metern mitten in der SCHARRena abspielte. Wie ein Tornado fegte das Stuttgarter Angriffsspiel über den Tabellenführer hinweg und entriss den Mädels im schwarzen Trikot im Minutentakt etwas mehr von ihrer Motivation. Ein gewaltiger Außenangriff von Mlejnková über links brachte schon das 10:3 – und auch die danach erneut eingewechselte Mareike Hindriksen, letztes Jahr noch im blauen Stuttgarter Trikot aktiv, konnte den Dresdner Niedergang nicht aufhalten. Valerie Nichol läutete mit einem Bauerntrick im zweiten Angriffsversuch eine Vierer-Breakserie ein, kurze Zeit später war es wieder Mlejnková, die mit einem Einzelblock gegen die 1,98m große Kathy Slay erfolgreich war, nachdem sie auch schon die zwei Punkte zuvor über links gemacht hatte. Und da war es wieder, das Lächeln! Einzig Louisa Lippmann stemmte sich zu diesem Zeitpunkt auf Dresdner Seite noch gegen den Satzverlust, den dann aber wiederum Michaela Mlejnková mit einem hoch gesprungenen Außenangriff über links perfekt machte. Stuttgart war in allen Belangen überlegen, frustrierte den DSC mit fast perfekter Blockarbeit und schnellem Angriffsspiel sowie wie gewohnt mit den „unangenehmen“ Aufschlägen von Zuspielerin Valerie Nichol.
Im dritten Satz schien dann schon alles gelaufen. Allianz MTV zog durch einen cleveren Dropblock von Val Nichol auf 12:5 davon, doch Dresden kam kurze Zeit später doch noch einmal bis auf 15:13 ran, wobei sich die Stuttgarter Spielerinnen in dieser Phase eher selbst im Weg standen und das Match durch einige Annahmefehler und unpräzises Spiel wieder unnötig spannend machten. Doch diese Schwächephase, falls man das überhaupt so nennen kann, ging schnell vorüber. So war es am Ende erneut der Impulswechsel Stoltenborg/van Daelen und Nichol/Grobelna beim Stande von 21:20, der für Dresden das Ende bedeutete. Ein cleverer Mlejnková-Lob über den DSC-Dreierblock, ein Weltklasse-Einzelblock von Nikki Lindow gegen Jennifer Cross, ein angeschlagener Block von Kim Renkema und abschließend ein Renkema/Lindow-Block gegen die heranfliegende Louisa Lippmann ließen keinen Punktgewinn für Dresden mehr zu.
Fotos: Tom Bloch